FCH: Quo vadis FC Homburg?

Es herrscht keine gute Stimmung unter den Fans rund um das Homburger Waldstadion.  FCH: Quo vadis FC Homburg? Es herrscht keine gute Stimmung unter den Fans rund um das Homburger Waldstadion.

Von Marc Zwing

Grund dafür ist zum einen der schwache Saisonverlauf, zum anderen die fehlenden sportlichen Perspektiven. Die heutige erneut schwache Vorstellung bei der 0:3 Niederlage in Trier spielt dabei fast schon eine untergeordnete Rolle.

Aufbruchsstimmung oder zumindest positive Signale, die auf eine bessere sportliche Zukunft hoffen lassen, sind nicht vorhanden. Der Slogan „Farbe bekennen, wir sind Homburg“ existiert wenn überhaupt nur noch auf dem Papier. Immer mehr Fans protestieren gegen Vorstand, Trainer und Mannschaft auf die typische Homburger Art, indem sie den Spielen fern bleiben. Das wurde auch heute wieder mehr als deutlich, als sich gerade nur noch etwa 60 FCH-Fans im Gästeblock in Trier einfanden.

Mehr und mehr in die Kritik gerät dabei Trainer Jens Kiefer, den Viele inzwischen als Hauptschuldigen für den unattraktiven Fußball und den mehr als enttäuschenden Saisonverlauf ausgemacht haben. Ein weiterer Vorwurf seiner Kritiker ist der hohe Altersdurchschnitt der Spieler, da die Mannschaft bei vielen Fans immer mehr den Eindruck erweckt viele Spieler seien „satt“, und es sei kaum noch Entwicklungspotential, ganz zu schweigen von einer tatsächlichen Entwicklung, vorhanden. Der verbreitete Eindruck ist, dass es in vielen Situationen am letzten Einsatz und Willen fehlt. Auch das Auftreten des Trainers bei den Spielen, der, auch wenn dem sicherlich nicht so ist, am Spielfeldrand auf Außenstehende oft teilnahmslos und gleichgültig wirkt, verbessert die Situation nicht. Auf völliges Unverständnis stößt zudem auch die zugegeben sehr voreilige Vertragsverlängerung, ausgerechnet in einer Saisonphase in der es sportlich sehr schlecht läuft. Bei noch 1,5 Jahren Vertragslaufzeit herrschte auch absolut kein Zeitdruck, schon gar nicht für eine vorzeitige Verlängerung bis Juni 2019. Mit dieser übereilten Vertragsverlängerung wächst auch der Druck auf den ebenfalls umstrittenen Vereinsvorsitzenden Herbert Eder, der sein Schicksal als Vorsitzender an das des Trainers gebunden hat. Dennoch, sollten sich die Wege des FCH und von Kiefer irgendwann trennen, wird er sich daran wohl kaum erinnern.

Wenn auch der Saisonetat ein gutes Stück niedriger ist, als unter seinem Vorgänger, so hat Kiefer trotzdem finanzielle Möglichkeiten mit denen man definitiv mehr erreichen muss, als es aktuell der Fall ist. Nach dem Abgang von Timpone in November, wurden auch die letzten „Altlasten“ seines Vorgängers beseitigt. Alle jetzigen Kaderspieler wurden von Kiefer verpflichtet bzw. im Fall von Kilian, Gaebler und Noll wurden die auslaufenden Verträge im Sommer verlängert. Also waren auch sie Spieler mit denen der Trainer zusammenarbeiten wollte. Die letzte Saison war als Aufbaujahr ordentlich, nicht mehr aber auch nicht weniger, daher absolut akzeptabel. Schon die meisten Rückrundenspielen wurde zum Testen und Experimentieren genutzt. Darüber hinaus hatte man sportlich früh Klarheit, in welcher Klasse es in dieser Saison an den Start gehen würde. Im Sommer konnte man bis auf Ersatztorwart Kevin Broll alle Spieler halten, mit denen man weiterarbeiten wollte. Dazu wurden inzwischen neun Spieler neu verpflichtet. Eine positive Weiterentwickelung der Mannschaft ist nach aktuell 21 Spielen in der laufenden Saison absolut nicht zu erkennen. Viele Spieler haben sogar massive Rückschritte gemacht und kommen nicht mal mehr an ihre Leistungen der Vorsaison heran. Aktuell Platz 9 bei 19 Punkten Rückstand auf die Relegationsplätze und nur noch acht Punkten Vorsprung auf den TSV Steinbach (übrigens unser nächster Gegner), der auf dem ersten möglichen Abstiegsplatz steht, kann nicht der Anspruch unseres Vereins sein.

Spieler, Trainer, Sportdirektor und Vorstand sollten sich mal Gedanken machen, mit welchem Konzept man den FCH in sportlich bessere Zeiten steuern kann.

Für die jetzt noch anstehenden 13 „Pflichtfreundschaftsspielen“ dem „Gekicke“ und der aktuellen Situation um den Verein wird es schwer sein die Fans, die momentan nicht mehr ins Stadion kommen, wieder zurück zu gewinnen

red.mz.