Schaulustige behindern mehrfach die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit.
Christopher Benkert
Neunkirchen. Am Samstagmorgen, 1. April, konnten Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen und des Rettungsdienstes in der Karl-Schneider-Straße einen schwer verletzten Mann retten, der aus noch ungeklärter Ursache die Böschung der Blies hinuntergestürzt war.
Kopfüber und mit schweren Verletzungen war der Mann nach seinem Sturz in einer Baumgruppe in der steilen Böschung der Blies zum Liegen gekommen. Der zunächst alleine zu dem Verletzten alarmierte Rettungsdienst forderte direkt nach seinem Eintreffen an der Einsatzstelle in der Karl-Schneider-Straße die Feuerwehr zur Unterstützung bei der Rettung des Mannes aus der Bliesböschung an. Als Verstärkung für den Rettungsdienst alarmierte die Leitstelle gegen 9:45 Uhr den Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt der Neunkircher Wehr, welcher mit einem Löschfahrzeug und der Drehleiter zum Bliesufer in der Innenstadt ausrückte. Um den Verletzten besser medizinisch versorgen und stabilisieren zu können wurde er zunächst mit einem speziellen Rettungsbrett aus der steilen Böschung hinunter an das unmittelbare Ufer der Blies transportiert. Während er dort durch den Rettungsdienst medizinisch behandelt wurde, bereiteten oben an der Karl-Schneider-Straße Feuerwehrangehörige seine Rettung vor. Eine sogenannte Schleifkorbtrage, eine wannenförmige Spezialtrage wie sie beispielsweise auch bei der Bergrettung oder untertage bei der Grubenwehr Verwendung findet, wurde an Leinen gesichert von der Feuerwehr die Böschung hinabgelassen. Sicher in den Schleifkorb umgebettet konnte der verletzte Mann anschließend durch die Feuerwehrleute schonend die Böschung hinaufgezogen und anschließend an den Rettungsdienst zum Transport in ein Krankenhaus übergeben werden. Für die Dauer des Einsatzes musste die Karl-Schneider-Straße in Fahrtrichtung Lindenallee für den Verkehr gesperrt werden.
Nach etwa 40 Minuten war der Einsatz für die neun ausgerückten Feuerwehrleute aus der Neunkircher Innenstadt beendet. Zusammen mit ihnen waren auch der Rettungswagen der Neunkircher Wehr, der Notarzt der DRK-Rettungswache Ottweiler sowie zwei Streifenwagen der Polizeiinspektion Neunkirchen im Einsatz.
Anmerkung Christopher Benkert: Während des Einsatzes behinderten mehrfach Schaulustige die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit. Sorglos, aber mit interessiertem Blick, schlenderten wiederholt Personen einfach durch die Einsatzstelle, blieben teilweise mitten im Weg stehen. In der frühen Einsatzphase versuchten sogar zwei jugendliche Schaulustige dicht hinter den Mitarbeitern des Rettungsdienstes die Böschung zum Verletzten hinabzusteigen, um einen besseren Blick auf das Geschehen zu haben. Später verfolgten geschätzt 30 Schaulustige vom anderen Bliesufer aus die Rettung des schwer verletzten Mannes. Im Gegensatz dazu verhielten sich anwesende Pressevertreter an der Einsatzstelle mit dem nötigen Respekt und Anstand.