Wohnortnahe Versorgung in Neunkirchen sichergestellt
Von Eva Bellavia / Stiftung kreuznacher diakonie
Nach nur 13 Monaten Bauzeit wurde am 19. Februar 2016 das Friederike Fliedner Hospiz der Stiftung kreuznacher diakonie in Gegenwart der Ministerin Monika Bachmann in Neunkirchen offiziell eröffnet.
Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche sowie Gesundheitswesen und Wirtschaft und am Bau beteiligten Handwerksunternehmen hatten sich am Freitagmittag eingefunden, darunter Landrat Sören Meng, Bürgermeister Jörg Aumann, Pflegebeauftragter des Saarlandes, Jürgen Bender, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes an der Saar, Pfarrer Udo Blank, Vorstandsvorsitzender der LAG, Paul Herrlein, Bruno Schneider, Geschäftsführer Schneider Bau Generalunternehmen aus Merxheim sowie der Vorstand der Stiftung kreuznachnacher diakonie, Dr. Frank Rippel und Pfarrer Christian Schucht uvm.
Ministerin Bachmann erklärte „Mit der Eröffnung des Friederike Fliedner Hospizes in Neunkirchen bauen wir die Versorgungsstrukturen im saarländischen Hospiz- und Palliativbereich weiter aus. Schwerstkranke Menschen haben nun die Möglichkeit, ihre letzte Lebensphase mit ihren Angehörigen im Friederike Fliedner Hospiz zu verbringen, wenn die Möglichkeit einer adäquaten Pflege im Krankenhaus, zu Hause oder im Pflegeheim nicht mehr besteht. Dies ist ein weiterer, wichtiger Schritt im Umgang mit dem Thema „Sterben und Tod“!
Landrat Sören Meng sagte: „Es ist das erste stationäre Hospiz im Landkreis Neunkirchen und ist für die Begleitung sterbender Menschen und ihren Angehörigen von großer Bedeutung. Es steht für Hoffnung auf mehr Lebensqualität am Ende eines Lebens.“
Der Neunkircher Bürgermeister Jörg Aumann unterstrich noch einmal die besondere Bedeutung eines stationären Hospizes in Neunkirchen. Gerade der eigene Anspruch, „die Stadt zum Leben“ zu sein, gebietet es, unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase im Sinne der „Palliative Care“ zu versorgen und ihnen das, was ihnen an Leben noch bleibt, so erfüllt und würdevoll wie nur eben möglich zu machen. Mit dem Friederike Fliedner Hospiz wird hier eine Lücke geschlossen. Das freut mich außerordentlich“.
Pfarrer Udo Blank betonte in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins Friederike Fliedner Hospiz „Ein Hospiz ist keine Sondereinrichtung, sondern gehört mitten in das Leben der Menschen dieser Region. Darum wird das Friederike Fliedner Hospiz mitgetragen von vielen Menschen, die diesen wichtigen Dienst der Diakonie an Sterbenden und ihren Angehörigen gerne unterstützen. Hier sieht auch der Förderverein seine Aufgabe. Schließlich ist das Sterben in Würde sicher der Wunsch aller Menschen. Da ist das Neunkircher Friederike Fliedner Hospiz eine wichtige Einrichtung, die Menschen in der letzten Lebensphase begleitet, unterstützt und auch entlastet. Wir sind sehr dankbar dafür, dass es diese Einrichtung jetzt in Neunkirchen gibt.“
Paul Herrlein wünscht dem stationären Hospiz viel Erfolg hinsichtlich der notwendigen Unterstützung aus der Bürgerschaft sowie ein tragendes, bürgerschaftliches Engagement, sei es für die unabdingbare Einbindung Ehrenamtlicher in die Hospizarbeit oder bei der ideellen Unterstützung in allen gesellschaftlichen Bereichen. Vor allem auch bei der Erschließung der für die Hospizfinanzierung unabdingbaren Spendenmittel.
Bruno Schneider überreichte den symbolischen Schlüssel. Er lobte die unkomplizierte Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten. Das Hospiz zeichne sich als ein Projekt aus, bei dem die spätere Nutzung einen hohen gesellschaftlichen Wert darstelle. Das mache dieses Projekt auch für das Team von Schneider Bau zu einem besonderen Projekt und die Mitarbeiter sind mit noch größerer Leidenschaft am Bauen. Die Feierstunde nutzte Schneider um dem Friederike Fliedner Hospiz einen Scheck in Höhe von 10.000 EUR zu überreichen.
Das moderne Gebäude grenzt unmittelbar an das Fliedner Krankenhaus Neunkirchen. Acht Plätze stehen schwerstkranken Menschen hier seit Anfang Januar zur Verfügung, 5 davon sind kurz nach dem Start schon belegt.
„Die wohnortnahe Versorgung ist uns ein großes Anliegen“, sagte Joachim Krekel, Geschäftsführer des Geschäftsfeldes Krankenhäuser und Hospize der Stiftung kreuznacher diakonie. „Bislang gab es kein Angebot im Landkreis Neunkirchen“.“ In den vergangenen Jahren konnten Anfragen nach Hospizplätzen aus dem Saarland nicht erfüllt werden, da keine Plätze zur Verfügung standen“. Das flächendeckende Angebot von palliativpflegerischem und palliativmedizinischem Bedarf ist eines der gemeinsam formulierten Ziele der Landesregierung und der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Saarland e.V. „Mit knapp über 47.000 Einwohnern ist Neunkirchen die zweitgrößte Stadt des Saarlandes“, so Krekel. „Der Standort ist durch bereits vorhandene Strukturmerkmale und Ressourcen besonders geeignet, weil er Synergien möglich macht wie zum Beispiel zum Paul Marien Hospiz am EVK Saarbrücken, zur Seniorenhilfe kreuznacher diakonie, den ambulanten Hospizdiensten, der SAPV Neunkirchen und St. Wendel, zur Palliativstation St. Wendel, der Universitätsklinik Homburg“, so Krekel.