Kein Kaminbrand feststellbar.
Feuerwehr Stadt Blieskastel
Blickweiler. Am Dienstagvormittag, den 29.11.2016, um 11.06 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Blieskastel mit den Löschbezirken Blickweiler, Ballweiler-Wecklingen und die Drehleiter aus Blieskastel-Mitte zu einem Kaminbrand in die Blieskasteler Straße nach Blickweiler alarmiert.
Dort war es vermutlich durch eine Ofenbefeuerung an einem zweistöckigen Haus am Kaminaustritt zu starker Rußbildung und schwarzem Rauchaustritt gekommen. Eine Kaminverstopfung durch entstandenen Glanzruß konnte nicht ausgeschlossen werden. Die örtlichen Einsatzkräfte sicherten die Einsatzstelle ab, während die Blieskasteler Kameraden den Kamin über die 30-Meter-Drehleiter kontrollierten. Das Spezialwerkzeug für Kaminbrände musste bei diesem Kamin nicht eingesetzt werden, es war kein Kaminbrand feststellbar. Die anschließenden Kehrarbeiten des Kamines wurden durch den hinzu gerufenen Schornsteinfeger übernommen.
Dank der Kooperation in Übungen und bei Einsätzen zwischen den beiden Löschbezirken hatten die Arbeiten und die Handgriffe bestens funktioniert. Die Löschbezirke Blickweiler und Ballweiler-Wecklingen waren mit je einem Löschgruppenfahrzeug im Einsatz. Die hinzu alarmierten sieben Kameraden aus Blieskastel-Mitte unterstützten mit dem Einsatzleitwagen und der Drehleiter. Während dem Einsatz musste die Blieskasteler Straße für ca. 20 Minuten voll gesperrt werden. Gegen 11.45 Uhr war der Einsatz beendet.
Kaminbrände können gefährlich werden…
Bei einem Kaminbrand wird das Kaminrohr oder der gemauerte Kamin extrem stark erhitzt. Durch die starke Hitze können Risse im Kamin entstehen. Hierdurch können auch die umliegenden Wände so erhitzt werden, dass Tapeten und angrenzende Möbel in Brand geraten können. Bei unprofessionellen Löschversuchen mit Wasser können erhebliche Schäden bis zum Totalschaden durch den Wasserdampfdruck und damit eine Zerstörung des Kamines auftreten.
Des Weiteren besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung durch Rauchgase aus dem Kamin, wenn der Abzug der Rauchgase durch den Schornstein nicht mehr gegeben ist. Dies geschieht durch das Verstopfen des Kamines, da bei dem Kaminbrand der Glanzruß aufquillt und eine Art Verschluss des Kamines bewirken kann. Durch diesen Verschluss kann der Rauch z.B. durch Kamintüren in die Wohnräume eindringen.
Die Feuerwehren von Blieskastel werden immer wieder zu Kaminbränden in der kalten Jahreszeit alarmiert. Oft muss auch über die Blieskasteler 30-Meter-Drehleiter unter Atemschutz und mit Spezialwerkzeug für Kaminbrände der Kamin gereinigt werden. Gleichzeitig wird dann durch den örtlichen Löschbezirk die glühende Kaminasche und der Glanzruß ausgeräumt und der Brandschutz in jedem Stockwerk, das der Kamin durchläuft, gesichert.
Die Ursachen für Kaminbrände können sehr unterschiedlich sein. Oftmals wird zu feuchtes Holz verbrannt. Das Holz sollte eine Restfeuchte von 11-13% aufweisen, was auf optimal gelagertes Holz schließen lässt.
Die Blieskasteler Feuerwehr empfiehlt zur Vorbeugung bei Kaminbränden:
• Das Brennmaterial aus Holz muss zur Verfeuerung ausreichend getrocknet sein. Optimale Lagerzeiten sind: für Laubholz ca. 2 Jahre, bei Nadelhölzern ca. 3 Jahre, trockene Lagerung. Brennholz soll eine Holzfeuchte von 20 % nicht überschreiten. Je trockener das Holz ist, desto besser ist der Heizwert. Bei zu feuchtem Holz geht die Energie in Form von heißem Wasserdampf durch den Kamin verloren. Feuchte Abgase schaden zudem dem Kamin (Ablagerungen im Kamin, Bildung von Glanzruß).
• Verwenden Sie nur ordnungsgemäßes Brennmaterial. Es dürfen keine Haushaltsabfälle verbrannt werden. Die Verfeuerung von unerlaubtem Brennmaterial ist nicht nur verboten, sondern kann auch Schäden in Feuerstätten und Kaminen auslösen!
• Die Luftzufuhr der Heizanlage nicht zu stark drosseln oder vorzeitig schließen! Mehr Brennluft, bessere Verbrennung. Sorgen Sie für genügend Frischluftzufuhr (Verbrennungsluft) im Heizraum (Fenster und Lüftungen nicht schließen bzw. abdichten).
• Lassen Sie Ihren Kamin regelmäßig durch den Schornsteinfeger reinigen.
Sollte es trotzdem zu einem Kaminbrand bei Ihnen kommen, empfiehlt Ihre Feuerwehr:
VERHALTEN BEIM KAMINBRAND
• Rufen Sie sofort die Feuerwehr über die NOTRUFNUMMER 112 (europaweite Notrufnummer, auch über das Handy ohne Vorwahl möglich)
• Verständigen Sie – wenn möglich – Ihren zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister
• Kontrollieren Sie alle Räume, durch welche der Kamin verläuft, auf Rauch und Hitze
• Bis zum Eintreffen der Feuerwehr können Sie im Dachboden Feuerlöscher bzw. mit Wasser gefüllte Behälter bereitstellen. Damit können kleinere Sekundärbrände gelöscht werden, die durch den Funkenflug verursacht werden könnten.
• Schütten Sie NIEMALS Wasser in den brennenden Kamin! Der Kamin kann durch den Wasserdampfdruck explodieren und zerstört werden
• Kontrollieren Sie, ob in Nachbargebäuden oder der Umgebung ihres Gebäudes auf Grund von Funkenflug Glutnester entstanden sind
• Machen Sie sich für die anrückende Feuerwehr kenntlich, erwarten Sie uns vor Ihrem Haus, winken Sie uns zu. Der Einsatzleiter der Feuerwehr ist bei uns mit einer Überwurfweste (gelbe, rote oder blaue) gekennzeichnet. Er ist ihr Ansprechpartner.
Somit kann einem schnellen und professionellen Feuerwehreinsatz nichts im Wege stehen. In diesem Zusammenhang möchten die Feuerwehr Blieskastel noch einmal auf die sinnvolle Montage von Rauchwarnmeldern hinweisen. Insbesondere nachts ist der Geruchssinn eines Menschen, der schläft, nicht aktiv, und da sind Rauchmelder die billigste Lebensversicherung. Kaufen Sie nur Rauchmelder, die mit vds- und CE-Zeichen inkl. Prüfnummer und der Angabe „DIN EN 14604“ versehen sind.
Foto. Marco Nehlig / Feuerwehr Stadt Blieskastel