Eigentlich ein harmloser Zusatzstoff, allerdings sei auch hier gewarnt, denn, wie sagte Paracelsus einst so treffend: Die Dosis macht das Gift.
Von Petra Hanse
Zitronensäure ist vielfach verwend- und einsatzbar. Wir kennen sie als hilfreichen Reiniger, -hierzu finden Sie etwas weiter unten noch Rezepte- und Kosmetik, aber auch zu Hauff in Lebensmitteln und spätestens hier, ist sie nicht mehr als unbedenklich einzustufen.
Zitronensäure ist eine Pflanzensäure und somit biologisch abbaubar. Früher wurde Zitronensäure, aus Zitronensaft gewonnen, heute hauptsächlich durch Fermentation (Umsetzung mittels Bakterien) gewonnen. Weltweit werden jährlich etwa 1,4 Millionen Tonnen davon produziert. Das entspricht dem Zehnfachen des Säuregehalts der gesamten Welt-Zitronenernte.
Im Prinzip ist Zitronensäure harmlos, dennoch bleibt es eine aggressive Säure, die bei Putzmitteln deklariert werden muss. Hier steht: „haut- und augenreizend“. Auf Lebensmitteln hingegen wird kein Warnhinweis vorgeschrieben. Obwohl Zitronensäure Zahnschäden (Zahnersosionen) verursacht. Hier kann sie die Zähne angreifen und dafür sorgen, dass der Zahnschmelz aufgelöst wird.
Das Problem liegt hier, dass die Säure in vielen von Kindern beliebten Limonaden und Fruchtsaftgetränken enthalten ist. Der Zahnmediziner Professor W.-E. Wetzel aus Gießen untersuchte hierfür den Säuregehalt von 44 Eisteesorten, die sich alle als wahre Säurebomben entpuppten. Übermäßiger Verzehr kann bereits verheerende Folgen an Kinderzähnen nach sich ziehen, übermäßig heißt hier bereits, mehr als zweimal pro Tag. Im fortgeschrittenen Stadium bleiben von den Zähnen nur noch dunkel gefärbte, kleine Stummel übrig. Diese können wiederum bereits die bleibenden Zähne schädigen.
Bereits im Jahr 2004 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Warnhinweise auf Produkten gefordert, die Zitronensäure enthalten. Außerdem sollte dringend darauf hingewiesen werden, dass zitronesäurehaltige Produkte für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet sind. Im Jahr 2005 wurde die Forderung auf Warnhinweise bereits nicht mehr erwähnt. Obwohl keine neuen entlastenden Erkenntnisse bezüglich der gesundheitlichen Gefährdung erbracht wurden.
Es ist bekannt, dass sich die Hersteller der Zitronensäure zeitweilig mit erheblich krimineller Energie in einem Kartell, jahrelang die Preise künstlich hochgehalten, und das rings um den Globus. Die Europäische Union sowie die amerikanische Regierung verhängten Strafen in mehrstelliger Millionenhöhe.
Zitronensäure schädigt nicht nur die Zähne, sondern kann auch die Hirn-Schranke leichter durchqueren und hier noch das ebenso gefährliche Aluminium „mitnehmen“, welches die Hirntätigkeit beeinträchtigt und zu Lern- und Gedächtnisstörungen führen kann. Sie soll ebenso eine Rolle bei der Entstehung von Alzheimer und Parkinson eine Rolle spielen, bei denen Hirnzellen zerstört werden. Auch Erkrankungen der Nieren und der Leber können die Folge sein.
Zitronensäure ist allgegenwärtig, wir finden sie in: Softdrinks, Gummibärchen, Margarine, Brot, Tütensuppen, Bonbons, Eistee, Kinder- und Früchtetee, Fruchtsäften, Limonaden, in manchen Babygläschen mit Obst- und Gemüsebrei, aber auch in Marmeladen und Fruchtgummis. Als Konservierungsstoff wegen ihrer stabilisierenden Eigenschaften (sie macht Wasser schnittfest), auch in Backpulver, Wurstwaren, Fertiggerichten, Konserven und tiefgekühlten Früchten.
Noch ein Grund mehr auf gewisse Süßigkeiten und Fertigprodukte zu verzichten und zu naturbelassener Nahrung und Getränken, zurückzugreifen.
Zitronensäure findet sich aber auch in allen möglichen Sprudel-Tabletten wieder. Hier sollen sie den Geschmack verbessern. Schwierig wird es, wenn man auf diverse Zufuhren angewiesen ist. So müssen Patienten, nach einer Schilddrüsenoperation, verstärkt Calcium zu sich nehmen. Die Calcium Präparate werden seit 2007 nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt, der Patient muss die notwendige Zufuhr selbst zahlen. Wer am Tag bis zu 4 Calciumtabletten zu sich nehmen muss, wird es bald überhaben, da die Säure auch den Magen angreift. Um den Calciumgehalt zu regulieren, eignen sich hier Orangencalcid. Oder fragen Sie Ihren Arzt nach anderen Calcium Präparaten, die magenschonender sind.
Orangecalcid ist ein Mineralstein, der bei der Wassermineralisierung Calcium abgibt. Das mineralisierte Wasser kann auch zum Kochen und Teegetränke-Herstellung verwendet werden. Auch für Veganer geeignet um sich ihren Calciumhaushalt zu erhalten. Hierfür legen Sie die gut gesäuberten Mineralsteine für 24 Stunden in Wasser, kochen Sie das Wasser bestenfalls vorher ab.
Zitronensäure „Rezepte“
Was sich für die Ernährung als nicht empfehlenswert einstufen lässt, gilt als sehr empfehlenswert in Hinsicht auf die Reinigung mit Zitronensäure. Zitronensäure gilt als universeller Kalklöser und ist zudem noch umweltfreundlich. In Kinderhände soll sie jedoch nicht gelangen, da es sich um eine Säure handelt, die Augen- und Schleimhäute angreift. Vorsicht auch bei Hautkontakt, bestenfalls Gummihandschuhe beim Zusammenstellen des Reinigers tragen. Nicht mit Laugen in Verbindung bringen, ebenso wenig mit chlorhaltigen Reinigern. Den Staub sollte man ebenfalls nicht einatmen und auf eventuelle Naturstoffallergien achten.
Zitronensäure eignet sich nicht für: Emaille, Aluminium, Marmorflächen und alle säureempfindlichen Materialien und Oberflächen. Außerdem sollten Sie farbige Textilien vor Zitronensäurespritzern schützen. -An der Stelle kann ich es mir nicht verkneifen, zu bemerken: Aber zur innerlichen „Anwendung“ ist es freigegeben und muss nicht einmal mit einem Warnhinweis versehen werden- –
Haushalt-Tipps:
Geld sparen und die Umwelt schonen:
Verwenden Sie zum Wäsche waschen doch einmal Waschnüsse. Diese sind nicht teuer und unglaublich ergiebig, weil man pro Füllung, dreimal damit waschen kann. Mit einem Kilo kommt man als Single bis zu einem Jahr damit aus.
Entkalker und Weichspüler in einem, kann man sich mit Zitronensäure selbst herstellen und so gehts:
2-5 Esslöffel (je nach Wasserhärte) auf 1 Liter Wasser. Davon gibt man 2 Kappen bzw. 60 ml im letzten Spülgang, in das Weichspülfach. Wer Duft mag, kann mit ätherischen Ölen (z.B. Lavendel) beduften oder ein Wäscheparfüm verwenden. Das riecht nicht so extrem wie bei herkömmlichen Weichspülern, der Duft haftet zart in der Wäsche. Hierfür gibt man den Duft direkt auf die Zitronensäure und lässt ihn „einziehen“, dann wird mit Wasser oder destilliertem Wasser, aufgefüllt
Waschmaschine / Spülmaschine entkalken. 1-2 Esslöffel auf 1/2 Liter Wasser. Mischung in das Gerät füllen, ohne Vorspülprogramm so heiß wie möglich (60-95°C).Klarspülen ist nicht nötig.
Es geht auch mit Essig, dann gibt man 1 Ltr. Essig (je nach Härtegrad des Wassers, bei sehr viel Kalk bis zu 3 Liter Essig) direkt in die Waschmaschine und lässt die Waschmaschine bei 95 °C ebenfalls heiß durchlaufen. Oder 6-8 Esslöffel Zitronensäure direkt in das Gerät geben. Ohne Wäsche versteht sich. ;-)
Wasserkocher: 1-2 Esslöffel Zitronensäure auf 1 Ltr. Wasser und kochen lassen. Ich habe einen aus Kunststoff und es riecht danach nicht nach Zitrone, man sollte das dann noch mal mit klarem Wasser ausspülen.
Funktioniert auch mit Thermoskannen, Tassen, Zahnputzbechern, Vasen, um Ablagerungen zu entfernen ca. 30 Minuten einwirken lassen, oder über Nacht einwirken lassen. Hierfür nimmt man ½ bis 2 Esslöffel Zitronensäure und übergießt dieses mit heißem Wasser. Gut ausspülen!
Entkalken von Duschköpfen und Armaturen: 2-5 Esslöffel in einem Liter warmen Wasser auflösen und die Gerätschaften darin einweichen bzw. einwirken lassen.
WC-Reiniger: 100 ml Essig (oder Essenz) 50 g Zitronensäure auf 200 ml Wasser und in eine Sprühflasche füllen. Man kann das auch als Gel herstellen, dann haftet es besser. Zum Andicken geht z. B. Guarkernmehl oder Gelbildner.
Einfacher Reiniger: 2-5 Esslöffel Zitronensäure auf 1 Liter Wasser und in eine Sprühflasche geben.
Und zum Abschluss noch ein Rezept zur Herstellung von Badebomben, auch sehr schön zum Verschenken:
Für drei große oder vier kleine Badekugeln braucht man etwa 200 Gramm Natronpulver, 100 Gramm Zitronensäurepulver, 50 Gramm Maisstärke, zwischen 30 bis 50 Gramm Mandelöl (oder ein anderes hautpflegendes Öl. Zum Beispiel: Aprikosenkernöl, Jojobaöl, Avocadoöl, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt lesen Sie hier mehr zu den Pflanzenölen: http://kurzlink.de/3jr9GEwX4 , 15 Tropfen reines ätherisches Öl (zum Beispiel: Ylang-Ylang, Lavendel, 5 Tropfen Rosen- oder Jasminöl (leider ist echtes Rosen- und Jasminöl sehr teuer) Bitte kein Duft- oder Parfümöl! Lebensmittelfarben und viel Phantasie.
Alle Pulver und die Maisstärke werden sorgfältig miteinander vermengt. Jetzt kommt das Pflanzenöl dazu, und alles wird gut zusammengeknetet. Die Masse, die jetzt entsteht, soll sich angenehm und geschmeidig anfühlen. Wenn der Teig zu ölig wird, kann man das mit etwas mehr Maisstärke auffangen. Und erscheint die Masse zu bröselig, gibt es noch einen extra Spritzer Öl. Ist schließlich alles in der gewünschten Textur und Balance vermengt, kommen Farbe und Duft ins Spiel. Dem schließen sich badetaugliche Deko-Einlagen an. Das können Teeblätter sein, aber auch getrocknete Blütenblätter (ganz wichtig: von ungespritzten Blumen!), kleine Stückchen Trockenobst, Gewürznelken, ein kleiner Mineralstein, oder andere hübsche Überraschungen. Jetzt muss man das Ganze nur noch in Kugelform kneten, am besten so, wie man Knödel mit der Hand formen würde. Und schon sind sie badefertig, die unwiderstehlich duftenden Badebällchen.
Bleiben Sie gesund und viel Spaß beim Badebomben basteln
Ihre Petra Hanse