Polizei vollstreckt Haftbefehle und durchsucht 30 Objekte.
Von Landespolizei Saarbrücken
Saarbrücken. Heute Morgen (03.11.2016) vollstreckten Ermittler des Dezernats 224 (Schleusung und Menschenhandel) Haftbefehle des Amtsgerichts Saarbrücken und durchsuchten zeitgleich insgesamt 30 Objekte im Saarland, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Drei Personen wurden im Saarland festgenommen, zwei in Baden-Württemberg. Seit Juli 2015 sammeln die Ermittler des zuständigen Dezernats Beweise gegen die fünfköpfige Gruppierung aus dem Kreis Neunkirchen und Saarbrücken, die ein Geflecht aus Firmen, Bankkonten und Immobilien entwickelt haben sollen, um damit ihre Straftaten zu verschleiern und sich persönlich zu bereichern.
Als Baufirma lockten sie vorwiegend rumänische und bulgarische Arbeiter als Eisenflechter ins Saarland, die an Baustellen eingesetzt und dafür weit unter dem vorgeschriebenen Mindestlohn bezahlt wurden.
Die Arbeiter waren mit ihren Familien unter menschenunwürdigen Verhältnissen, teilweise in Einzimmerwohnungen ohne Heizung und warmes Wasser, in Immobilien untergebracht, die den Tatverdächtigen gehören. Neben den Mieteinnahmen erlangten diese betrügerisch noch Sozialleistungen, Kindergeld und Leistungen der Jobcenter für ihre Arbeiter und behielten diese ein.
Kurz nach sechs Uhr überraschten die Einsatzkräfte (alleine im Saarland über 140) die fünf Beschuldigten in ihren Wohnhäusern bzw. auf Baustellen.
Bei den Durchsuchungen wurden Beweismittel sichergestellt.Sachwerte von mehr als 250.000 Euro konnten gesichert werden, darunter auch ein hochwertiger Geländewagen. Bank- und Firmenkonten der Beschuldigten wurden gepfändet. Die Ermittlungen dauern noch an.