Silvesterböllerei und den bedenklichen Äußerungen des grünen Landesvorsitzenden
Der Ortsverband Halberg von Bündnis 90/Die Grünen spricht sich für ein differenziertes Verbot von Böllern insbesondere in saarländischen Innenstädten aus. „Die häufigste Ursache für die Überschreitung der Feinstaub-Grenzwerte in saarländischen Innenstädten sind nachweislich Silvesterböller,“ weisen die Halberger Grünen auf die Problematik der Luftreinhaltung hin. „Die Deutsche Umwelthilfe fordert daher völlig zurecht zahlreiche deutsche Großstädte zu einem Verbot der privaten Silvesterböllerei in ihren Innenstädten auf, darunter auch die Landeshauptstadt Saarbrücken,“ unterstützt der Vorsitzende der Halberger Grünen, Joachim Mohr, die Forderung der Umweltorganisation: „Innerhalb weniger Stunden setzen Feuerwerkskörper zum Jahreswechsel bundesweit circa 5.000 Tonnen Feinstaub frei, das entspricht ca. 16 Prozent der jährlich im Straßenverkehr entstehenden Feinstaubmenge.“
Schwerwiegender als die zeitweise Feinstaubbelastung seien jedoch, so die Co-Vorsitzende der Halberger Grünen Anne Lahoda, die zahlreichen Verletzungen von Kindern und Erwachsenen durch den unsachgemäßen Umgang mit gefährlichen Silvesterböllern. Polizei und Krankenhäuser meldeten bundesweit alljährlich mehrere tausend Verletzte. Außerdem beeinträchtige der starke Lärm Wild- und Haustiere massiv. Ein großes Ärgernis sei nicht zuletzt der Böller-Müll, der mitunter wochenlang die Straßen verdrecke.
Dabei gebe es heute sehr schöne und umweltschonende Alternativen zur privaten Silvesterböllerei wie z.B. zentrale Licht- und Lasershows mit faszinierenden und feierlichen Effekten, ergänzen die Halberger Grünen, die den Menschen keineswegs das Einläuten des Jahreswechsels verbieten wollen. Angesichts der zahlreichen negativen Effekte auf Luftreinhaltung, Sicherheit, Gesundheit, Sauberkeit und Tierschutz sei es aber an der Zeit, über eine vernünftige Regulierung des privaten Silvesterböllerns und zeitgemäße Alternativen nachzudenken. Ein Beitrag zur Lösung der Problematik könnten dabei auch Sondersteuern auf Böller sein, um die Verwendung zumindest einzudämmen. Auch ein zentrales kommunales Feuerwerk nach französischem Vorbild sei eine denkbare Alternative.
Der Saarbrücker Ortsverband tritt damit zugleich Äußerungen des saarländischen Landesvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten der Partei, Markus Tressel, entgegen, der sich laut Pressemeldungen generell gegen ein Böllerverbot gewandt hat. „Angesichts der aufgezeigten Gefahren für Mensch und Umwelt halten wir es für politisch fahrlässig, sich völlig undifferenziert gegen eine stärkere Regulierung der privaten Silversterböllerei in Innenstädten auszusprechen,“ weisen die Halberger Vorsitzenden Lahoda und Mohr auch auf innerparteilichen Diskussionsbedarf hin. Dabei wüssten sie neben diversen Umwelt- und Naturschutzverbänden Umfragen zufolge auch fast 60 % der Bevölkerung hinter sich.
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red.zbs