Beschluss- „Jugendarbeit ist auch in Pandemiezeiten systemrelevant!“
Hannah Meuler von der DGB-Jugend Saar wurde heute (Samstag, 5.12.20) auf der 103. Vollversammlung des Landesjugendrings Saar (LJR) zur neuen Vorsitzenden des Landesjugendrings Saar gewählt. Für die weiteren Vorstandsämter wählten die Delegierten Matthias Becker (BDKJ), Lennart Berwanger (juz-united), Fabienne Eli (Karnevalsjugend), und Rieke Eulenstein (aej saar).
Wegen der aktuellen Pandemielage tagte das höchste beschlussfassende Gremium der Arbeitsgemeinschaft von 28 Mitgliedsverbänden erstmals digital. Der neu gewählten Vorsitzenden ist es nun besonders wichtig, „dass wir so erfolgreich wie in den letzten Jahren weiterhin als Kinder- und Jugendverbände im Saarland gemeinsam an einem Strang ziehen.“ Noch stärker als bisher will die 24-jährige dazu beitragen „dass wir als Landesjugendring als die Expert*innen für die Belange der Kinder und Jugendlichen im Saarland wahrgenommen werden, die wir sind.“ Besonders freut sie sich deshalb über die Planungen im Landtag, im Frühjahr 2021 die Jugendpolitik des Landes in den Mittelpunkt zu stellen. „Es ist begrüßenswert und notwendig, junge Menschen zu den wichtigsten sie betreffenden Fragen zu hören und dieses Land jugendgerecht und zukunftstauglich weiterzuentwickeln“, so Meuler. „Beteiligung, Mobilität, Soziale Teilhabe, Ausbildung und Bildung, Digitalisierung, Förderung der Jugendarbeit: Dazu müssen wir deutlich stärker als bisher gehört werden!“
„Jugendarbeit ist – auch in Pandemiezeiten – systemrelevant“ lautete einer der Anträge, den die Delegierten ausführlich diskutierten und beschlossen. Darin warnt der LJR davor, dass „ohne die Angebote der Jugendarbeit in Gruppen, Projekten und Jugendzentren die Handlungsräume von Kindern und Jugendlichen unzumutbar eingeengt sind“. Die Jugendverbände weisen darauf hin, dass „Ehrenamtliche und hauptberufliche Fachkräfte Kindern und Jugendlichen Unterstützung, Hilfe, ein offenes Ohr und Orientierung während dieser erschwerten Zeiten des Aufwachsens und Erwachsenwerdens bieten.“ Maßnahmen zur „Einschränkung der Jugendarbeit oder gar Schließung der Einrichtungen sollten – sofern es die Krisenzeit (z.B. der Infektionsschutz) zulässt – nicht getroffen werden.“ Notwendige und unabwendbare Einschränkungen seien mit den Trägern der Kinder- und Jugendarbeit abzustimmen. Der LJR appelliert: „Wir alle wollen diese Krise solidarisch und mitfühlend meistern und bewältigen. Dazu braucht es aber den politischen Dialog. Die Interessen und Bedarfe einer ganzen Generation dürfen nicht aus dem Blickfeld der öffentlichen Wahrnehmung geraten.“
Stärker als bisher, so ein weiterer Beschluss, sollen für junge Menschen Räume, Plätze und Angebote der Jugendarbeit erhalten und neu geschaffen werden. Ebenfalls wird eine zukunftstaugliche und pandemiegerechte Förderung der Kinder- und Jugendarbeit eingefordert.
Mit einem herzlichen Dankeschön der Delegierten verabschiedete die Vollversammlung den bisherigen Vorsitzenden Tobias Wolfanger und die Vorstandsmitglieder Sandra Aedtner sowie Erik Meisberger. Die drei langjährigen Vorstandsmitglieder „haben in den letzten Jahren sehr viel für die Jugendpolitik und die Jugendarbeit bewegt. Ob die Rettung des Halberg-Open Air, mehr Bildungsreferent*innen für die Jugendverbände oder die auskömmliche Finanzierung des LJR: Ohne euch wäre das nicht so erfolgreich gelaufen!“ lobte Hannah Meuler.
Ministerpräsident Tobias Hans ließ es sich nicht nehmen, per digitaler Zuschaltung ein Grußwort zur Vollversammlung zu sprechen, in dem er seine Wertschätzung für die Leistungen des Landesjugendrings und der Kinder- und Jugendverbände, gerade in der aktuellen Pandemiezeit, aussprach. Auch bedankte er sich für das herausragende Engagement der nun scheidenden Vorstandsmitglieder. Als Überraschungsgast schaltete sich Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot in die Verabschiedung der drei bisherigen Vorstandsmitglieder dazu und würdigte ihr Engagement.
Als weitere Gäste der Konferenz waren aus dem Landtag die jugendpolitischen Sprecher*innen Martina Holzner (SPD) und Timo Mildau (CDU) anwesend. Für das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie konnte die Versammlung den für Jugendpolitik zuständigen Referatsleiter Christoph Groß begrüßen.
Info Landesjugendring Saar
Der Landesjugendring Saar e.V. (www.landesjugendring-saar.de) ist die Arbeitsgemeinschaft von 28 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland. Er ist anerkannter Träger der Jugendhilfe im Saarland und gemeinnützig. Die Mitgliedsverbände sind konfessionell, gewerkschaftlich, sozial, ökologisch oder musisch-kulturell orientiert. Aufgabe des Landesjugendrings ist es u.a., die gemeinsamen Interessen der Kinder- und Jugendverbände und ihrer Mitglieder in Politik und Gesellschaft zu vertreten und öffentlich zu machen. Dies betrifft Fragen der Kinder- und Jugendarbeit, aber auch quer durch alle Lebensbereiche die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Projekte des Landesjugendrings sind die Initiative zur Erinnerungsarbeit „Damit kein Gras drüber wächst“ sowie QuBe Saar, das Projekt zur Qualifizierung von Jugendgruppierungen im Saarland. Der Landesjugendring Saar ist zudem Träger des Jugendserver-Saar (www.jugendserver-saar.de), dem Internet-Portal für Jugendliche und die Jugendhilfe im Saarland.
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