Tourist-Info Homburg mit dem Qualitätssiegels „Hören mit Herz“ ausgezeichnet.
Die Tourist-Info Homburg ist mit dem Qualitätssiegel „Hören mit Herz“ des Netzwerks Hören ausgezeichnet worden. Mit dem schon im Dezember verliehenen Siegel ist die Tourist-Info nunmehr offizieller Partner des Netzwerks „Hören mit Herz“ und gehört zu den hörfreundlichen Betrieben im Tourismus. Ein speziell markierter Bereich ist so gestaltet, dass Menschen mit einer Hörbehinderung leichter hören und verstehen können. Zur Ausstattung gehört unter anderem eine so genannte Induktionsschleife, die die Kommunikation mit den Kunden erleichtern soll. Zudem wurden Mitarbeiter der Tourist-Info im hörfreundlichen Umgang geschult. Die Auszeichnung mit diesem Siegel bezeichnete Bürgermeister Michael Forster als „einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag“. Da es immer noch eine Hemmschwelle für Menschen gebe, die hörgeschädigt seien, gehe es jetzt darum, das Qualitätssiegel bekannter zu machen und die Leute zu sensibilisieren, so der Bürgermeister. „Wir wollen in unserem Kulturamt gehandikapte Hörer verankern, damit sie an unseren touristischen Angeboten teilhaben können“. Sein Dank ging an die Behindertenbeauftragten Christine Caster sowie besonders an die Leiterin der Abteilung Kultur und Tourismus und der Tourist-Info, Susanne Niklas, auf deren Initiative hin im letzten Jahr das Kulturzentrum Saalbau mit einer mobilen FM-Anlage ausgestattet wurde. Aktuell stehen zehn Empfänger – wahlweise mit Kopfhörer – für Besucher mit Hörbeeinträchtigung oder Ringschleifen für CI-Träger zur Verfügung. Mit einem flächendeckenden Angebot biete man Menschen mit Höreinschränkungen etwas an, das auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist, betonte Projektmanagerin Carola Heimann von der Tourismuszentrale Saarland. Projektträger sei das Wirtschaftsministerium. Angesichts von über 250 Veranstaltungen im letzten Jahr sowie der Verleihung von 16 Siegeln sprach sie von einer tollen Entwicklung. „Wenn wir Zukunft gestalten wollen, müssen wir Menschen hören lassen können“, begrüßte Prof. Bernhard Schick, Direktor der Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde am Uniklinikum Homburg, das Angebot der Tourist-Info für Menschen mit Hörschädigung.
Einen ersten Berührungspunkt mit dem „Netzwerk Hören“ hatte Homburg durch die Initiative von Sabine Emser vom Römermuseum Schwarzenacker. Das Museum bietet jedes Jahr am 3. März, dem Welttag des Hörens, spezielle Führungen mit einer FM-Anlage an. Diese Anlage gehört der Saarpfalz-Touristik, die auch für das LEADER-Projekt Lauschtouren verantwortlich ist. Diese Touren sind audiogeführte Themenwanderungen, unter anderem über die Festung Homburg, die mit einer App auf ein Smartphone heruntergeladen werden können. Die Besonderheit ist, dass all diese Touren in Gebärdensprache übersetzt wurden und nun auch komplett hörlosen Menschen zur Verfügung stehen.
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Foto: Bernhard Reichhart/Stadt Homburg
red.zbs / mp