Inflationsrate im Januar bei 2,0 Prozent

Geldentwertung im Januar weiter beschleunigt. Inflationsrate im Januar bei 2,0 Prozent

Von Statistischen Amtes Saarland

Nach Angaben des Statistischen Amtes Saarland hat sich die Geldentwertung im Januar weiter beschleunigt und liegt nun erstmals seit Dezember 2012 wieder bei 2,0 Prozent.

Im Vormonat Dezember 2016 hatte die Inflationsrate noch 1,7 Prozent betragen. Maßgeblich hierfür waren vor allem die gestiegenen Ölpreise. Rechnet man nämlich die Preise für Heizöl und Kraftstoffe aus dem Index heraus, liegt die Inflationsrate an der Saar nur noch bei 1,4 Prozent.
Wie die Statistiker weiter mitteilen, ist der Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vormonat Dezember 2016 um 0,4 Prozent auf einen Indexstand von 108,1 (Basisjahr 2010 = 100) zurückgegangen. Dies ist saisonalen Effekten geschuldet: Einerseits sind nach der Top-Reisesaison über Weihnachten die Preise für Pauschalreisen (- 19,6 %) wieder um knapp ein Fünftel nach unten korrigiert worden. Darüber hinaus wurden im Bereich Bekleidung und Schuhe (- 4,0 %) im Januar bereits etliche Sonderkonditionen im Rahmen des Abverkaufs der Winterkollektionen eingeräumt.
Im Vorjahresvergleich sticht der Anstieg der Heizölpreise mit + 42,1 Prozent am deutlichsten hervor. Bei den Kraftstoffen, die einen wesentlich höheren Anteil an administrativen Preisbestandteilen haben als Heizöl, stieg das Preisniveau um 10,6 an. Dabei hat sich Diesel (+ 17,9 %) doppelt so stark verteuert wie Superbenzin (+ 8,8 %).
Das Preisniveau für Haushaltsenergie insgesamt ist um lediglich 3,5 Prozent gestiegen. Bei einer Anpassung der Strompreise um 0,8 Prozent und der Gaspreise um 0,6 Prozent nach oben konnte der Preisanstieg bei Heizöl durch einen Rückgang der Preise für Fernwärme und Zentralheizung um 5,5 Prozent zu einem Großteil kompensiert werden. Während die reinen Wohnungsmieten binnen Jahresfrist um durchschnittlich 1,7 Prozent erhöht wurden, kam es zum Jahresbeginn auch im Bereich der Wohnnebenkosten teilweise zu spürbaren Verteuerungen: Die Wasserversorgung wurde im Saarland um 3,2 Prozent teurer, die Gebühren für Müllabfuhr stiegen um 3,7 Prozent. Und die Belastung durch die Grundsteuer B lag um durchschnittlich 5,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Etwas preiswerter wurde hingegen die Abwasserentsorgung (- 0,7 %).
Für Nahrungsmittel wenden private Verbraucher im Durchschnitt 9 Prozent ihres Budgets auf. Verglichen mit Januar 2016 sind Nahrungsmittel im Saarland um durchschnittlich 3,0 Prozent teurer geworden. Auffallende Veränderungen gab es beispielsweise bei Grundnahrungsmitteln wie Butter (+ 25,3 %) oder Kartoffeln (+ 10,2 %). Besonders stark gestiegen sind die Preise bei einigen Gemüsesorten wie Gurken (+ 68,1 %), Auberginen (+ 59,2 %) oder Zucchini (+ 48,9 %). Insgesamt verteuerte sich Gemüse um 13,3 Prozent und Obst um 4,0 Prozent. Während die Preise für Fische und Fischwaren um durchschnittlich 3,2 Prozent anzogen, bewegen sich die Preise für Fleisch und Fleischwaren noch auf dem Vorjahresniveau (+ 0,2 %).
Preisnachlässe wurden binnen Jahresfrist für den Bereich „Nachrichtenübermittlung“ berechnet (- 0,9 %).
Hinweis: Eine Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindexes) von 0,3 Prozent bedeutet vereinfacht gesagt, dass ein Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr z. Bsp. 1.000 Euro gekostet hat, heute 3 Euro mehr ausgeben müsste. Dieser Warenkorb beinhaltet nahezu alle Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten gekauft werden. Neben Nahrungsmitteln und Getränken sind Wohnungsmieten ebenso enthalten wie Bekleidungsartikel, Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen.
Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern stehen stets auch Preissenkungen bei anderen gegenüber. Die Preisentwicklung der einzelnen Güter wird bei der Ermittlung des Verbraucherpreisindexes entsprechend der jeweiligen Ausgabenanteile eines Durchschnittshaushaltes berücksichtigt.
Die Presseinformation enthält vorläufige Ergebnisse der Berechnungen zum saarländischen Verbraucherpreisindex. Endgültige Ergebnisse werden mit dem Statistischen Bericht MI2 im Internet veröffentlicht (www.statistik.saarland.de).