Junge Union übt Kritik an Neujahrsrede des Oberbürgermeisters zum Thema Digitalisierung.
E-Commerce bietet auch Chancen für die Einkaufsstadt Neunkirchen: Lokale Online-Plattform für städtischen Einzelhandel gefordert!
Der Stadtverband der Jungen Union will den von Oberbürgermeister Jürgen Fried in seiner Grundsatzrede zur Digitalisierung aufgegriffenen Aspekt, der zunehmende Online-Handel sei ursächlich für den Umsatzrückgang eines stationären Geschäfts, ein weiterer Beitrag zur Verödung der Innenstädte und auch für Neunkirchen als Einkaufsstadt schwierig, so nicht stehen lassen. Der Jungen Union ist diese Betrachtung der digitalen Entwicklung durch den Oberbürgermeister zu einseitig. Vielmehr gelte es mit der digitalen Entwicklung klug umzugehen und sie auch als Chance zu begreifen. Das heißt Nutzbringendes in den Vordergrund zu stellen und Potenziale auszureizen. Ein kluger Umgang besteht für die Junge Union zum Beispiel in der Verknüpfung von stationärem Service und Online-Dienstleistung. So gibt es mittlerweile in vielen Städten Einzelhändler, die Ihre Waren auch oder gar ausschließlich online anbieten und in ihrem Ladenlokal vorwiegend Serviceleistungen erbringen. Kunden könne dadurch bequem und zeitsparend einkaufen, haben aber dennoch was vom Service vor Ort. „Künftig werden vor allem diejenigen Einzelhändler profitieren, die stationäre Angebote mit denen im Netz verknüpfen“, sagt JU-Chef Nils Meisberger und ergänzt: „Viele nutzen heute Beides und sind online und offline beim Einkaufen unterwegs. Die Grenzen verfließen dabei zunehmend.“ Vor dem Hintergrund dass es künftig eine viel stärkere Interaktion zwischen stationärem und Online-Handel geben wird fordert der Junge Union Stadtverband ein Konzept für eine lokale Online-Plattform des Einzelhandels in Neunkirchen. Mit einer solchen Shopping-Plattform könnten Ressourcen zum Nutzen aller Einzelhändler in Neunkirchen gebündelt und ein breiterer Zugang zu deren lokalen Angeboten online organisiert werden, was letztendlich zur Stärkung stationärer Geschäfte beiträgt. „Online-Plattformen sind das wichtigste Geschäftsmodell im Zeitalter der Digitalisierung. Darin liegt eine echte Chance, gerade auch für die Zukunftsfähigkeit der Stadt als Einkaufsstadt“, ergänzt Thomas Schmitt, Internetreferent des JU-Stadtverbands. Das was beim letzten Strukturwandel vom Stahl zur Dienstleistung mit der Errichtung des Saarpark-Centers richtig gemacht wurde, kann beim zweiten großen Strukturwandel hin zur digitalen Welt erneut gelingen. Neunkirchen soll Einkaufsstadt bleiben – auch online. Eine Kampagne gegen den Online-Handel, wie vom Oberbürgermeister gefordert, ist rückwärtsgewandt und schadet eher als sie nutzt.
text.stadtverband junge union
foto.archiv zbs -blp