Klimaschutz erfordert zügigen Ausbau der Windenergie

Möglichkeiten auch in Blieskastel prüfen. Klimaschutz erfordert zügigen Ausbau der Windenergie

Deutschland hat sich bei der Weltklimakonferenz 2015 gemeinsam mit nahezu allen Staaten der Erde völkerrechtlich verpflichtet, seinen Beitrag dazu zu leisten, die weltweite Temperaturerhöhung auf deutlich unter 2° C zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind große Anstrengungen zur CO2-Reduzierung erforderlich. In diesem Zusammenhang hat die Bundesrepublik den Kohleausstieg bis spätestens 2038 und den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE), insbesondere der Windenergie und der Photovoltaik als Hauptträger der zukünftigen Energieversorgung, beschlossen. Bisher schon leisten die EE den größten Beitrag zum Klimaschutz. Mit ca. 220 Millionen Tonnen CO2-Reduzierung (von insgesamt ca. 370 Millionen Tonnen Reduzierung) seit dem Bezugsjahr 1990, tragen die EE bisher schon den größten Teil der Reduktion von Treibhausgasen im energetischen Bereich bei. Den größten Anteil hieran hat mit etwa 100 Millionen Tonnen die Windenergie. Dies unterstreicht die große Bedeutung der Windenergie für den Klimaschutz und für die Realisierung des Ziels von Bundesregierung und Europäischer Union bis spätestens 2050 die Klimaneutralität zu erreichen.
Die Bedeutung der Windenergie zur Umsetzung der Klimaschutzziele wurde bereits 2014 auch für die Biosphärenregion vom Klimaschutzrat der Biosphäre Bliesgau, vom Biosphärenzweckverband und der Bürger-Energiegenossenschaft Bliesgau eG im „Masterplan 100 % Klimaschutz“ herausgestellt. Dieser Masterplan wurde auf der Grundlage der UNESCO-Leitlinien für Biosphärenreservate erarbeitet, die ausdrücklich ein starkes Engagement der Biosphärenreservate für den Klimaschutz fordern.
Eine weltweite verheerende Klimakatastrophe, die immer deutlicher schon heute durch vernichtende Waldbrände etwa in Australien oder Kalifornien, durch immer neue Temperaturrekorde, Überschwemmungen und Dürreperioden sowie absterbende Wälder auch bei uns in Deutschland für jedermann sichtbar wird, ist nur durch große Anstrengungen beim Klimaschutz abzuwenden. Hierbei kann sich keine Region, keine Kommune und kein Bürger mit vorgeschobenen Argumenten nach dem Motto „bei uns geht es nicht wegen der Biosphäre“ oder „wir haben doch eine so schöne Landschaft“ oder „wir haben zu wenig Wind“ aus der Verantwortung stehlen. Denn mit solchen und ähnlichen Argumenten nach dem „Sankt-Florians-Prinzip“ könnte natürlich jeder in jeder Region aufwarten, was absolut kontraproduktiv und hochgradig schädlich für den Klimaschutz wäre.

Mitglieder des Klimaschutzbündnisses Saar wie die saarländischen Bürger – Energiegenossenschaften Hochwald, Köllertal und Bliesgau, der Bundesverband Windenergie Saar, der BUND Saarland, Fridays for Future Saarland, Greenpeace Saar, die BUND-Ortsgruppe Saarbrücken, der Verein Energiewende Saar und Transition Town Saarbrücken unterstützen ausdrücklich das Anliegen der Stadt Blieskastel, den Flächennutzungsplan „Wind“ zu überarbeiten, um einen größeren Beitrag zur umweltverträglichen Nutzung der Windenergie in Blieskastel leisten zu können. Die bisherigen Windvorranggebiete sind nur zu einem geringen Teil nutzbar, so dass eine Überarbeitung für eine angemessene, stärkere Windenergienutzung in Blieskastel, das gute Windverhältnisse aufweist, erforderlich ist. Dabei muss das Planungsverfahren zur Ausweisung neuer Windvorranggebiete transparent und mit der gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung durchgeführt werden. Die genannten Mitglieder des Klimaschutzbündnis Saar setzen sich ausdrücklich auch dafür ein, dass alle Planungen so vorgenommen werden, dass eine substanzielle, finanzielle Beteiligung der Bürger an den schließlich errichteten Windkraftanlagen möglich ist. Für die Organisation und die konkrete, gesellschaftsrechtliche Umsetzung einer Bürgerbeteiligung steht die Bürger-Energiegenossenschaft Bliesgau eG bereit, die sich schon seit 2013 für die Nutzung der Erneuerbaren Energien in der Biosphäre Bliesgau mit bürgerschaftlichem, ehrenamtlichem Engagement einsetzt. Durch ihre Struktur sind Genossenschaften ein ideales Instrument, um eine nachhaltige, demokratische Energieversorgung voran zu bringen und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger der Region zu Investoren und damit zu Trägern der Energiewende zu machen.

Das Klimaschutzbündnis Saar ist ein Netzwerk, in welchem sich 14 Verbände und Organisationen im Saarland gemeinsam für den Klimaschutz einsetzen.
Weitere Informationen unter www.klimaschutzbündnis-saar.de

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red.zbs / mp