79-jähriger Nachbar dämmt Brand ein und rettet Wohnhaus
Von Dirk Schäfer / Feuerwehr St.Wendel
Winterbach. Am Mittwoch, um 18:05 Uhr, wurden die Rettungskräfte von Feuerwehr, DRK und die Polizei von der Leitstelle auf dem Saarbrücker Winterberg zu einem Küchenbrand mit Menschenrettung in die Strasse „Mittleres Sonnenland“, im St. Wendeler Stadtteil Winterbach, alarmiert.
Wenig später machten sich die ersten Einheiten zur gemeldeten Brandstelle auf den Weg. Vor Ort eingetroffen konnte die Meldung eines Küchenbrandes bestätigt werden.
In einem Zweifamilienhaus war in der Dachgeschoßwohnung ein Brand in der Küche ausgebrochen. Die zu diesem Zeitpunkt anwesenden Bewohner, ein eineinhalbjäriges Kleinkind, die 25-jährige Mutter, sowie der Mitte 50-jährige Vater der Mutter konnten sich bereits aus der brennenden und verrauchten Wohnung ins Freie retten.
Zwei Nachbarn (79 und 33 Jahre) machten sich auf, den Brand in der Entstehungsphase noch einzudämmen. Der 79-jährige versuchte die Flammen mit Handtüchern und Decken zu ersticken. Dies gelang ihm weitestgehend, was dazu beitrug, dass der Brand sich nicht weiter ausbreitete und somit erhebliche, größere Schäden verhindert werden konnten.
Die Feuerwehr löschte den Brand letztlich komplett ab, blies das Wohnhaus mit einem Hochdrucklüfter rauchfrei und kontrollierte den Brandraum abschließend mit einer Wärmebildkamera auf eventuelle Brand- und Glutnester.
Alle o.g. beteiligten Personen wurden, nach der Erstversorgung vor Ort, vorsorglich in die Krankenhäuser nach St. Wendel und Kohlhof zur weiteren Untersuchung gebracht. Es bestand die Gefahr der Rauchgasvergiftung.
Der Einsatz der Rettungskräfte war nach rund einer Stunde beendet. Über die Schadenshöhe und die Brandentstehung können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Das Wohnhaus ist weiterhin bewohnbar.
Zwar konnte durch das beherzte Eingreifen des 79-jährigen Nachbarn der Brand im Entstehungsstadium eingedämmt und großer Schaden abgewendet werden, dennoch weißt die Feuerwehr daraufhin, dass immer das eigenen Leben und Gesundheit Vorrang (Eigenschutz) vor einer Brandbekämpfung haben muss.
Als vorbildlich kann die Verwendung der Handtücher und Decken zur Brandbekämpfung in diesem Fall bezeichnet werden. In Brand geratenes oder hocherhitztes Fett/Öl reagiert explosionsartig, wenn Wasser aufgebracht wird. Der Brandherd breitet sich dann unkontrolliert und explosionsartig aus.
Für den Löschbezirk St. Wendel-Kernstadt war es an diesem Tag der dritte Einsatz binnen zwei Stunden.
Im Einsatz waren: Löschbezirke Winterbach, Bliesen, St. Wendel-Kernstadt, Alsweiler, Einsatzleitwagen aus dem Mittleren Ostertal; die Notärzte aus St. Wendel und Ottweiler, die Rettungswagen des DRK aus St. Wendel (2x), Freisen, Ottweiler, sowie die Polizei St. Wendel.
foto/red.dirk schäfer ffw.wnd.