Massive Corona-Verstöße am St. Johanner Markt

Angriff auf Einsatzkräfte. Massive Corona-Verstöße am St. Johanner Markt

Saarbrücken. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (17/18.04.2021) stellte die Polizei gegen Mitternacht ca. 400 – 500 feiernde Personen auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken fest. Inmitten der feiernden Leute stach eine Gruppe von ca. 30-40 FCS-Fans besonders hervor, die sich lautstark gegen die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte mit Beleidigungen und Flaschenwürfen hervortat.
Ungeachtet bestehender Corona-Regeln zog es am späten Samstagabend hunderte Menschen zum Feiern auf den Saarbrücker St. Johanner Markt. Auch wenn in der Dunkelheit zunächst nicht alle Personen festgestellt werden konnten, wird dies nun für eine Vielzahl von Personen rechtliche Folgen nach sich ziehen. Besondere Konsequenzen erwartet eine Gruppe von FCS-Fans die ungeachtet der begangenen Corona-Verstöße massiv gegen die Einsatzkräfte vor Ort vorging und erst nach Hinzuziehung weiterer Kräfte von ihrem weiteren Tun abließ. Auch wenn sich die Personen zunächst in der Dunkelheit in der Vielzahl der Menschen teilweise verstecken konnten, laufen die Ermittlungen gegen die Rädelsführer auf Hochtouren. Angriffe gegen Einsatzkräfte und vor Allem gegen Polizeibeamt:innen sind keine Kavaliersdelikte, die von der Polizei weder geduldet noch toleriert werden. Die Vielzahl und Diversität der Einsätze hat gezeigt, dass bisherige Appelle von Teilen der Bevölkerung nicht beachtet werden, sodass die Polizei nun mit starker Präsenz landesweit Kontrollen durchführen und Verstöße ahnden wird. Bei allem Verständnis für diejenigen die das Frühlingswetter gemeinsam mit anderen an der frischen Luft genießen wollen, wird dringend um Einhaltung der Corona-Vorschriften gebeten. Ziel unserer Kontrollen ist stets der Schutz der Bevölkerung vor Ansteckungsgefahren.

Hinweis der Polizei: In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass mit der anstehenden Änderung der Corona-Rechtsverordnung die Landespolizei zukünftig für die gesamteÜberwachung der Einhaltung der Corona-Regeln zuständig ist (weiterführende Informationen auf der Seite der Landesregierung unter www.corona.saarland.de). Nur durch ein solidarisches Verhalten aller Bürger:innen wird die Pandemie besiegt und der Alltag zurückkehren.

text.landespolizei saarbrücken
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red.zbs / mp

OB Conradt verurteilt Angriffe auf Polizei –
Ordnungsamt wird Vorkomnisse auf St. Johanner Markt mit Polizei analysieren und Gegenmaßnahmen prüfen“
Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt nimmt zu den Vorkommnissen auf dem St. Johanner Markt am gestrigen Samstagabend, 17. April, wie folgt Stellung:
„Die Angriffe einer Gruppe von 30 bis 40 Menschen auf die Einsatzkräfte der Polizei verurteile ich auf das Schärfste. Sie sind durch nichts zu rechtfertigen. Darüber hinaus werden wir die Vorkommnisse auf dem Markt, auf dem mehrere hundert Menschen zusammengekommen sind, in Abstimmung mit der Polizei insgesamt genau analysieren. Wir befinden uns in einer Pandemie, die Lage ist weiterhin ernst. Offensichtlich wurden geltende Regeln vielfach nicht eingehalten. Das ist verantwortungslos. Das Ordnungsamt wird gemeinsam mit der Polizei mögliche Gegenmaßnahmen für die Zukunft prüfen.“

Ulrich Commerçon verurteilt verantwortungslose Handeln
Die Bilder von den Regelverstößen am St. Johanner Markt in Saarbrücken wirken auf alle, die sich in der Pandemie solidarisch verhalten, demoralisierend.
Ich denke da an die Mutter, die morgen ihr Kind nicht in die Schule schicken kann, weil wir weiterhin im Wechselunterricht bleiben mussten. Ich denke da an den Künstler ohne Einkommen, der nichts lieber täte, als live die Stücke zu spielen, zu denen da gegröhlt wurde. Ich denke an die Gastronomin, die für die Öffnung der Außengastronomie gekämpft hat und nun mitansehen muss, wie einige wenige ihrer Kolleg:innen das Ansehen einer ganzen Branche gefährden. Ich denke an die Frau eines Polizisten, der heute von der Nachtschicht zurück kam und es nicht fassen kann, was er heute Nacht erlebt hat. Zu Freiheit gehört auch immer Verantwortung. Das verantwortungslose Handeln in der letzten Nacht darf und wird nicht folgenlos bleiben.