Feuerwehr unterstützt Rettungsdienst.
Von Christopher Benkert
Neunkirchen. In Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen am Samstagnachmittag, 28. Januar eine erkrankte Person mit der Drehleiter und einem daran befestigten Flaschenzugsystem erfolgreich aus dem Dachgeschoss eines Hauses im Kleiberweg in der Innenstadt retten.
Wegen eines medizinischen Notfalls mussten der Rettungswagen und das Notarzteinsatzfahrzeug der Neunkircher Feuerwehr am frühen Samstagnachmittag in den Kleiberweg ausrücken. Aufgrund baulicher Begebenheiten war es dem Rettungsdienstpersonal nicht möglich den medizinisch versorgten Patienten vom Dachgeschoss aus über das Treppenhaus hinaus zum Rettungswagen zu transportieren. Als Unterstützung forderten sie deswegen gegen 13 Uhr die Drehleiter aus dem Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt an. Weil wegen der Dachschräge ein Anleitern mit dem Rettungskorb der Drehleiter an das Dachfenster auch ausschied, wendeten die Feuerwehrleute eine alternative Rettungsmethode an. Der Korb der Drehleiter wurde demontiert und stattdessen an der Leiterspitze an einer Lastöse ein Flaschenzugsystem angebracht. An den Flaschenzug schlugen die Feuerwehrangehörigen eine sogenannte Schleifkorbtrage, eine feste Rettungstrage in Wannenform, an. Zur selben Zeit demontierten andere Feuerwehrleute das Dachfenster um einen größeren Arbeitsraum zu erhalten. In Millimeterarbeit konnte die unter der Drehleiter hängende Schleifkorbtrage zunächst von oben herab durch das Fenster in das Dachgeschoss herabgelassen werden. Nachdem der Patient in die Schleifkorbtrage umgebettet und darin gesichert worden war, konnte er in ähnlicher Millimeterarbeit mit dem Flaschenzug wieder aus dem Dachgeschoss hinaus und vor dem Haus wieder abgesetzt werden. Vor dem Haus übernahm erneut der Rettungsdienst den Patienten und transportierte ihn mit dem Rettungswagen in ein nahes Krankenhaus.
„Die Drehleiter ist in erster Linie ein Gerät zur Menschenrettung und nicht nur der hoch ausfahrbare Wasserwerfer für Großbrände. Sie kommt nicht nur bei der Rettung von Personen aus brennenden Häusern, sondern auch zur Unterstützung des Rettungsdienstes zum Einsatz“, erklärt Feuerwehrsprecher Christopher Benkert. „Häufig unterstützt die Neunkircher Wehr mit ihrer 30 m langen Drehleiter den Rettungsdienst, wenn es erkrankte oder verletzte Menschen aus große Höhen zu retten gilt“, so Benkert weiter. Dies sei zum Beispiel dann der Fall, wenn Treppenhäuser zu eng und verwinkelt für den schonenden Transport eines Patienten auf einer Trage sind. Um eine Patientenrettung sicher durchführen zu können lässt sich unter anderem eine Krankentrage auf einer speziellen Halterung auf dem Korb der Drehleiter befestigen.
Nach rund einer Stunde hatten die mit zwei Fahrzeugen ausgerückten sechs Feuerwehrmänner aus dem Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt den aufwändigen Rettungseinsatz beendet und konnten wieder einrücken.
fotos: Kai Hegi (Feuerwehr Neunkirchen)