Sehr geehrter Herr Kollege Quetting
Von ZBS Redaktion
Die Vorsitzende des Finanzausschuss des Bundestages Ingrid Arndt-Brauer (SPD), findet Lebensmittel „gigantisch billig“.
Deshalb spricht ihrer Ansicht nichts dagegen, die Mehrwertsteuer von sieben auf 16 Prozent zu erhöhen.
Im Gegenzug soll der höhere Satz von 19 Prozent ebenfalls auf 16 Prozent gesenkt werden. Das soll der SPD-Vorsitzenden Politikerin zufolge für die meisten Bürger einer Nullrechnung gleichkommen.
Begründet wird das Vorhaben mit Wildwuchs. Während beispielsweise auf Bier nur sieben Prozent Mehrwertsteuer anfällt, muss für Mineralwasser 19 Prozent bezahlt werden.
Wir möchten nun von ihnen wissen, ob Sie diese Meinung teilen, oder ob Sie diese als voll überzogen halten, zumal die ALG II Bezieher, Rentner sowie Geringverdiener darunter leiden müssten.
Wir würden es für richtig halten, wenn man die Steuer auf Bier auf 19 Prozent erhöht und die Steuer auf Mineralwasser auf sieben Prozent Mehrwertsteuer senkt. Dies hätte eventuell auch einen sichtbaren Effekt in Bezug dem Alkoholgenuss der Jugendlichen.
Unsere Fragen
ZeitBote Saar
Finden Sie auch das die Lebensmittel „gigantisch billig sind?
Michael Quetting
Kommt darauf an, wie man das betrachtet. In der Relation sind sie zu billig, sie sind zu billig, um die Erzeuger richtig und fair zu bezahlen, sie sind auch zu billig, um die Beschäftigten im Handel richtig zu bezahlen. Sie sind zu teuer, damit die Geringverdiener sie bezahlen können, seien es nun Rentner, Kinderreiche oder Hartz IV-Bezieher.
ZeitBote Saar
Soll die Mehrwertsteuer von sieben auf 16 Prozent erhöht werden und soll im Gegenzug der höhere Satz von 19 Prozent ebenfalls auf 16 Prozent gesenkt werden?
Michael Quetting
Das Ganze erscheint mir nur ein Versuchsballon – wie schon einmal zu sein, um die Massensteuern zu erhöhen, anstatt die Steuer für die Reichen zu erhöhen, wie das Nötig wäre
ZeitBote Saar
Sind Sie auch unserer Meinung das der Vorschlag der Vorsitzende des Finanzausschuss des Bundestages Ingrid Arndt-Brauer (SPD) dem kleinen Mann/Frau schaden könnte?
Michael Quetting
Dieses Vorschlag schadet auch der kleinen Frau und dem langen Mann. Dieser Vorschlag ist unsozial. Lebensmittel, Medikamente, Bücher und öffentlicher Verkehr müssen weiterhin ermäßigt besteuert werden.
ZeitBote Saar
Würden Sie mit uns übereinstimmen, die Biersteuer auf 19 Prozent zu erhöhen und die Steuer auf Mineralwasser auf sieben Prozent Mehrwertsteuer senken?
Michael Quetting
Alles dummes Zeug um uns von dem wesentlichen Problem abzulenken.
ZeitBote Saar
Könnten Sie sich vorstellen das die Erhöhung der Steuer auf Bier, einen sichtbaren Effekt in Bezug dem Alkoholgenuss der Jugendlichen hätte. Weniger Biergenus.?
Michael Quetting
Gebt der Jugend Arbeit und genügend Ausbildungsplätze, schaff die Zeitverträge ab und macht keine Ausnahmen beim Mindestlohn. Dann trinken wir ein Bier darauf, dann kann das meinethalb auch höher versteuert werden. Prinzipiell bin ich für das Senken der so genanten Mehrwertsteuer, die stets die Massen trifft. Das trifft jetzt auch auf die Vorschläge zu. Es würde besonders die unteren Einkommensschichten treffen. Deswegen: Ablehnung
Wir danken Ihnen für das Interview