Jung: Milliardenüberschüsse der Krankenkassen müssen der Verbesserung der Pflege zu Gute kommen.
Anlässlich des Starts zum Monat der Pflegeberufe im Saarland erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Magnus Jung: „Das im Koalitionsvertrag vereinbarte „Sofortprogramm Pflege“ sieht mit der kurzfristigen Schaffung von 8000 Pflegekräften, der strikten Schaffung von stationsbezogenen Personaluntergrenzen und der Abschaffung des Schulgelds für Gesundheitsberufe viele wichtige Schritte zur Entlastung der Pflege vor.“ Neben dem Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit und einer Ausbildungsoffensive müssten aber weitere Anstrengungen erfolgen, um die Zahl der Menschen zu erhöhen, die sich für den Dienst im Pflegeberuf entscheiden. Jung wünscht sich dafür eine stärkere Fokussierung auf Quereinsteiger mit Berufsausbildung: „Um möglichst schnell genügend Pflegekräfte zur Verfügung zu haben, ist es wichtig, den Quereinstieg in die Pflegeberufe zu erleichtern. Dabei geht es vor allem um Menschen im mittleren Alter, die bereits eine Berufsausbildung haben, und sich beruflich neu orientieren wollen. Für diese ist es wichtig, dass die Umschulung nicht zu lange dauert, in Module aufgeteilt ist und ohne allzu große finanzielle Einbußen machbar ist. Das Land sollte hier gemeinsam mit den Arbeitgebern, den Gewerkschaften und der Arbeitsagentur nach innovativen Wegen suchen. Wir können uns hier eine große gemeinsame Initiative vorstellen.“
Zur Verbesserung der Situation in der Pflege sieht Jung zudem die Krankenkassen in der Pflicht: „Es ist schon paradox, dass die Gesetzlichen Krankenkassen in den letzten Jahren Überschüsse von 20 Milliarden Euro angehäuft haben, während die Arbeitsbelastungen der Pflegerinnen und Pfleger in Deutschland stetig zugenommen haben. Der Pflegenotstand ist da und es ist jetzt an der Zeit, dass mehr Geld im Gesundheitssystem der Entlastung der Pflegenden zu Gute kommt.“
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red.zbs