Nacht der 1000 Lichter in Neunkirchen

Die IG Metall macht mobil -Stahlarbeiter setzen sich für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze ein.  Nacht der 1000 Lichter in Neunkirchen

Von IG Metall Neunkirchen

Mit Feuertonnen hielten die Mitwirkenden die ganze Nacht über Wache. Die Mahnwache wurde am Dienstag, dem 8.11.2016 um 10.00 Uhr beendet.

Die Stahlindustrie steht vor großen Herausforderungen. In Brüssel müssen Entscheidungen getroffen werden, die den Fortbestand oder das Ende der europäischen, insbesondere der saarländischen Stahlindustrie bedeuten werden. Jörg Caspar, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Neunkirchen, spricht von einer historischen Bedrohung. Wegen weltweiter Überkapazitäten und der Stahlimporte zu Dumpingpreisen, vor allem aus China, und der
geplanten Verteuerung des Emissionsrechtehandels sind allein im Saarland bis zu 22.000 Arbeitsplätze bedroht.
Um die Bevölkerung, die Politiker und die Medien auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen, fanden an drei saarländischen Stahlstandorten Mahnwachen unter dem Motto „Nacht der 1000 Lichter“ statt. In Neunkirchen zogen am 7. November 350 Beschäftigte der Mittagsschicht mit Fackeln vom Torhaus bis zum Spitzbunker, wo sie die dort seit Montag 4.00 Uhr stattfindende Mahnwache unterstützten.
Mit einem Appell in Richtung Brüssel machte Caspar unmissverständlich deutlich : „Wir fordern eine umweltfreundliche Stahlproduktion und einenfairen Wettbewerb! Und wir werden das mit vereinten Kräften schaffen!“ Um diese Forderungen für alle sichtbar zu
unterstreichen, zündeten die Teilnehmer 200 Bengalos. Ihre Leuchtkraft symbolisiert die große Kampfbereitschaft der Beschäftigten, sich für die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze einzusetzen. „Wir haben ein Herz aus Stahl“, so ihre Devise, „und wir werden mit aller Kraft dafür sorgen, dass dieses Herz weiter schlägt!“ Es muss zu einem europäischen Herzen werden.

Mit Feuertonnen hielten die Mitwirkenden die ganze Nacht über Wache.
Die Mahnwache wurde am Dienstag, dem 8.11.2016 um 10.00 Uhr beendet.
Um den Ruf zur Rettung der europäischen Stahlindustrie nicht verhallen zu lassen, findet am 9. November der europäische Stahlaktionstag in Brüssel unter dem Motto „Kein Europa ohne Stahl!“ statt. Dort werden zig Tausende für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrieren.
Allein von Saarstahl in Neunkirchen werden über 500 Beschäftigte daran teilnehmen. Simon Geib, 2. Bevollmächtigter: „Hier handelt es sich nicht um eine Wi
rtschaftskrise. Es stehen politische Entscheidungen zum Emissionsrechtshandel und zum Wettbewerb an. Darauf können und müssen wir Einfluss nehmen, auch zum Erhalt des Industriestandortes Saar. Es kann nicht sein, dass die Europäische Union den Ast absägt, auf dem wir sitzen.“

foto.ig metall