Nahrungsergänzungsmittel sind kein Schutz vor einer Infektion mit Coronaviren

Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Anbietern.  Nahrungsergänzungsmittel sind kein Schutz vor einer Infektion mit Coronaviren

Das Wichtigste in Kürze:
Es gibt keine Nahrungsergänzungsmittel, die eine Erkrankung mit dem neuartigen Corona-Virus verhindern können.
Nahrungsergänzungsmittel dienen auch nicht der Behandlung von Erkrankungen.
Da dieses Virus erst seit kurzer Zeit bekannt ist, gibt es noch keine Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen ihn beweisen.
Immer mehr Menschen in Deutschland sind mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Besonders ältere Menschen sorgen sich vor einer Infektion. Sie haben das Bedürfnis, selber aktiv etwas dagegen zu tun. „Und hier springen jetzt immer mehr Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln scheinbar in die Bresche“, sagt Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale des Saarlandes. So werden im Internet die absurdesten Ideen verbreitet.
Welche Werbeversprechen werden gemacht?
„Bei allem, was Sie derzeit so lesen, fragen Sie sich bitte immer: Wer hat ein Interesse daran, so zu berichten, wie er berichtet“, gibt Theresia Weimar-Ehl zu bedenken. In vielen Blogs und Foren sind – oft nicht erkennbar – Anbieter unterwegs, die aus der aktuellen Pandemie und der Angst vieler Menschen Profit schlagen wollen. Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sagen zum Beispiel, dass bestimmte Pflanzen oder Vitamine Bakterien und Viren abwehren sollen. Die komplexen Polyphenole hätten die Eigenschaft, Viren, Bakterien und Schwermetalle zu umhüllen und sie damit aus dem Verkehr zu ziehen. „Solche Aussagen sind wissenschaftlich nicht belegt. Sie gaukeln dem Verbraucher eine falsche Sicherheit vor“, warnt Theresia Weimar-Ehl.
Aktuell kursieren auch unsinnige Tipps im Internet, beispielsweise dass man sich mit dem gefährlichen MMS (Miracle Mineral Supplement), teilweise auch CDL (Chlordioxid-Lösung) genannt, vor dem Corona-Virus schützen könne. Chlordioxid ist ein Desinfektionsmittel und dient zum Bleichen von Textilien! „Nicht einnehmen“, warnt Theresia Weimar-Ehl, „Es ist gefährlich und hilft nicht gegen Krankheiten!“
Grundsätzlich können die Abwehrkräfte durch eine ausgewogene Ernährung, kombiniert mit Bewegung, gestärkt werden.
Tipps zur Stärkung des Immunsystems
Essen Sie reichlich Gemüse und Obst, das liefert Vitamine und Mineralstoffe. Es gibt keine Engpässe an frischen Lebensmitteln. Tiefkühlgemüse enthält ebenfalls noch viele Vitamine.
Trinken Sie genügend und lüften Sie gut. Trockene Schleimhäute sind ein Einfallstor für Viren.
Schlafen Sie ausreichend.
Halten Sie Ihre eigene Körperhygiene und auch die Hygiene bei der Lebensmittelzubereitung auf einem hohen Niveau.

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red.zbs / mp