Neue Renten-Formel besiegt die Altersarmut.
Von Oskar Lafontaine / Linke im Landtag
„Neue Renten-Formel besiegt die Altersarmut“, jubelt „Bild“ heute und stellt den Plan des vom Springer-Blatt zum „Renten-Papst“ ausgerufenen Versicherungslobbyisten und Propagandisten der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Prof. Axel Börsch-Supan, vor:
„Würde sein Vorhaben umgesetzt, könnten Rentner bereits vor 2040 wieder höhere Renten gemessen an den Löhnen erzielen, so Börsch-Supan. Und die Gefahr von Altersarmut würde sinken.“
Die „Renten-Formel“ des Professors entspricht der alten Leier der Arbeitgeberverbände: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen länger schuften. Was der Versicherungslobbyist und das Springer-Blatt vergessen: Die Zerstörung der alten Renten-Formel durch CDU, CSU, SPD, FDP und Grüne ist dafür verantwortlich, dass Armut im Alter für Millionen Deutsche vorprogrammiert ist – nicht die steigende Lebenserwartung. Die „Prekarisierung der Arbeitswelt“ durch immer mehr Niedriglohn-und Leiharbeit-Jobs und schlecht bezahlte Werkverträge führt dazu, dass die gesetzliche Rente für immer mehr Menschen nicht für ein würdevolles Leben im Alter reicht. Die kann „Bild“ nicht auf 2040 vertrösten.
In Österreich hat der Durchschnitts-Rentner heute 800 Euro mehr im Monat als der Durchschnitts-Rentner bei uns. Dort zahlen nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Selbstständige, Beamte und Politiker in die Rentenkassen ein. Das geht auch bei uns!
Die Versicherungswirtschaft wirft im Verein mit „Bild“ Nebelkerzen und will weiter an der Privatisierung der Rente verdienen. Nach dem Riester-Flop kommt jetzt der nächste Betrug: eine Betriebsrente, bei der noch nicht einmal die eingezahlten Gelder garantiert sind. Und so was unterstützen die Gewerkschaften. Und auch Frau Petry will die Rente weiter kürzen und viele Rentner wählen aus Wut AfD. Man fasst es nicht!