Heiße Phase der Neustrukturierung des LSVS hat begonnen
Seit der Veröffentlichung der vom Saar-Parlament beschlossenen Neufassung des Gesetzes zur Neustrukturierung des Landessportverbandes für das Saarland in der zweiten Dezember-Hälfte 2019 laufen die Vorbereitungen für die endgültige Umsetzung auf Hochtouren. Die erste Sitzung des Vorstandes im neuen Jahr am 7. Januar 2020 diente folglich weiteren Informationen des Präsidiums über den Ablauf der für die Zukunft des Verbandes vorentscheidenden Versammlung sowie einer Bestandsaufnahme der bisher eingeleiteten Umstrukturierung im Bereich Geschäftsstellen. Demnach werden die Delegierten die Neufassung bzw, Ergänzung der Satzung beraten und beschließen; anschließend wählt die Versammlung den Aufsichtsrat. Schließlich müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen neuen Delegiertenschlüssel für maximal 101 Personen verabschieden. Der am 26. Januar zu wählende Aufsichtsrat wird für die Bestellung des nach Artikel 1 § 5 des Gesetzes vorgeschriebenen hauptamtlichen Vorstands alleine zuständig sein. Im Einzelnen sieht die Tagesordnung nach den Regularien in Punkt 6 die „Beratung und Beschlussfassung über die Einfügung eines neuen § 12 a („Der Aufsichtsrat“) in die Satzung“ vor. Der von der Satzungskommission empfohlene Wortlaut des neuen Paragrafen liegt den Vertreterinnen und Vertretern der Fachverbände und den weiteren wahl- und abstimmungsberechtigten Delegierten bereits vor (siehe auch Ausgabe Dezember 2019 des SaarSport-Magazins). Demnach soll der Aufsichtsrat aus neun Mitgliedern „mit ökonomischem und sportfachlichen Hintergrund“ (Absatz 1) bestehen, die anschließend von der Mitgliederversammlung für drei Jahre gewählt werden sollen. Weiterhin sieht die künftige Satzung vor, aus der Mitte des Aufsichtsrats die oder den Vorsitzende(n) und die oder den stellvertretende(n) Vorsitzende(n) durch die Mitgliederversammlung zu wählen.
Anschließend erfolgen Beratung und Beschlussfassung über die Änderung der Satzung bezüglich der Delegierten- und Stimmenzahl in der Mitgliederversammlung auf höchstens 101 und der Delegiertenverteilung auf die Mitglieder entsprechend deren Mitgliederstärke mit Wirkung ab der nächsten Zusammenkunft. Basis ist das sog. Hare-Niemeyer-Verfahren. Vorgelegt werden zwei Modelle, von denen dasjenige künftig gelten wird, das die meisten Stimmen erhält.
Der neugewählte Aufsichtsrat soll unmittelbar nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung mit der Ausschreibung der Stellen der beiden hauptamtlichen Vorstände beginnen. Erst nach deren Bestellung und Aufnahme des operativen Geschäfts tritt das neue Gesetz zur Neustrukturierung des Verbandes insgesamt in Kraft. Dann endet auch die Amtszeit des derzeitigen Präsidiums, so dass anschließend eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung durch die neuen Vorstände anzuberaumen ist, in deren Verlauf die Satzungsänderung verabschiedet werden soll. So jedenfalls ist das Procedere mit der Rechtsaufsicht abgestimmt.
Den kurz vor Jahresende bei der Geschäftsstelle des LSVS eingegangenen Antrag einiger Verbände auf Einberufung einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung wird das Präsidium nach Konsultierung der Hausjuristen schriftlich beantworten.
Im weiteren Verlauf der Vorstandssitzung am 7. Januar erläuterte Vize-Präsident Finanzen, Bodo Wilhelmi, die bisherigen Maßnahmen. Mit dem Beginn des neuen Jahres habe zugleich die Übergangszeit begonnen, in der bereits die Umstellung auf eine digitale Buchführung eingeleitet wurde. Wilhelmi: „Ich hoffe, dass weitere Verbände sich mit der Digitalisierung anfreunden und mit den digitalen Werkzeugen arbeiten wird.“
Besonderes Interesse der Sportfachverbände galt und gilt der Berechnung der zu verteilenden Totomittel. Hier kündigte Präsident Adrian Zöhler den Versand eines Fragebogens des Sportwissenschaftlichen Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Eike Emrich. Auf der Basis der Antworten, die bis zum 7. Februar erbeten werden, wird das Institut Vorschläge für den neuen Verteilungsschlüssel erarbeiten, über die dann im Vorstand abschließend beraten werden soll.
Als offizielles Mitteilungsblatt des LSVS beschlossen die Fachverbände das in digitaler Form vorliegende SaarSport-Magazin, das Ende 2019 zweimal bereits wieder in gedruckter Form verschickt wurde.
Zu Beginn der Versammlung war Bernd Wegner an der Spitze des Saarländischen Ringerbundes verabschiedet und Roland Bentz als sein Nachfolger gewählt worden. Nach der Aufnahme des Cheerleading und Cheerperformance-Verbandes (CCVSL) in den Kreis der Sportfachverbände wird dessen Präsidiumsmitglied Natalie Wolf den Verband künftig im Vorstand vertreten.
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red.zbs / mp