Gute Gelingensbedingungen
Auf den ersten Blick ist der „Chancenmonitor 2024“, den das IFO-Instituts heute vorgestellt hat, keine Überraschung: Noch immer hängt der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen in Deutschland nicht von Leistungsfähigkeit und Talenten ab, sondern davon, wie ihr sozialer Hintergrund ist. Die IFO-Studie hat die Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen untersucht. Die Studie liefert auch Gelingensbedingungen, um diese Ungerechtigkeit aufzulösen. Das Saarland hat in den vergangenen Jahren auf diese Faktoren einen besonderen Fokus gesetzt und damit offensichtlich Erfolg. In kaum einem anderen Bundesland ist die Chancengleichheit mittlerweile besser ausgeprägt.
Dazu Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot: „Die IFO-Studie bestätigt, dass wir im Saarland auf dem richtigen Weg sind. Wir liegen im Vergleich aller Bundesländer bei der Chancendifferenz auf Platz 3 und auf Platz 4 beim Chancenverhältnis. Das ist ein wirklich großes Ausrufezeichen für unser kleines Bundesland. Wir haben im Saarland eine große Stärke: Hier ist es letztlich egal, ob ein Kind seinen Abschluss auf einer Gemeinschaftsschule macht oder auf einem Gymnasium. Beide Schulformen sind uns gleichermaßen wichtig. Wir haben zum Beispiel G9 an den Gymnasien eingeführt, damit mehr Zeit zum Lernen bleibt. Kinder, deren Eltern ihnen nicht dieselbe Unterstützung geben können, wie Eltern aus günstigeren Verhältnissen, sollen so ebenfalls die Möglichkeit erhalten, am Gymnasium bestehen können. Gerade planen wir intensiv die Anpassung der Gemeinschaftsschulverordnung (GemS-VO), mit der unter anderem die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen gestärkt werden sollen.
Wichtig ist also nicht Gymnasium oder Gemeinschaftsschule: Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche überall die bestmögliche Förderung, ein gutes Lernumfeld und den gleichberechtigen Zugang zu Bildung erhalten – und zwar von Anfang an und schon in der Kita. Nicht umsonst haben wir uns im Saarland auf den Weg gemacht, dass Eltern in naher Zukunft keine Kita-Beiträge mehr zahlen müssen.
Mit dem Schulbauprogramm BAUSTEIN unterstützen wir unsere Kommunen mit dem größten Förderprogramm in der Geschichte des Saarlandes. Wir haben die Sprachförderung und die Schulsozialarbeit massiv ausgebaut. Und wir haben Informatik als Pflichtfach eingeführt, weil sich eine prosperierende Zukunft auch im Umgang mit der Digitalisierung zeigen wird. Wir können es uns nicht leisten, dass auch nur ein einziges Kind auf der Strecke bleibt. Jedes Kinds bringt Ideen und Talente mit, die wir dringend brauchen.
Mit dem Startchancenprogramm werden ab dem kommenden Schuljahr 55 Schulen aus besonderen Lagen zusätzlich eine millionenschwere Unterstützung erhalten. Ziel des Programms ist es, Schülerinnen und Schüler in herausfordernden Lagen zielgenau zu unterstützen, ihre Basiskompetenzen zu stärken und ihre sozial-emotionale Entwicklung zu fördern. Das Startchancenprogramm könnte zum Gamechanger in Sachen Bildungsgerechtigkeit werden.“
Quelle. Ministerium für Bildung und Kultu