Die Saarländer waren 2015 öfter krankgeschrieben als im Jahr zuvor.
Von Barmer
Saarbrücken. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsreport der BARMER, der die Daten von 53.000 saarländischen Erwerbspersonen auswertet.
Das sind 13,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in dem Bundesland. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, sagt: „Hauptursache für die gestiegene Zahl von Krankschreibungen war eine Zunahme der Atemwegserkrankungen.“
Laut Gesundheitsreport waren sechs von zehn Erwerbspersonen (60,0 Prozent) im Saarland mindestens einmal krankgeschrieben (Vorjahr: 56,3 Prozent). Im Saarland wurden damit mehr Arbeitsunfähigkeiten beobachtet als bundesweit (57,5 Prozent). Saarländische Frauen (61,6 Prozent) blieben öfter krank zuhause als die Männer in dem Bundesland (58,5 Prozent).
Saarland: In Westdeutschland vorn bei Arbeitsunfähigkeitstagen
Jeder Beschäftigte im Saarland meldete sich im Schnitt 1,3 Mal (Vorjahr: 1,2) arbeitsunfähig. Eine Krankschreibung dauerte durchschnittlich 15,7 Tage (Vorjahr: 16,5). Auf jeden Beschäftigten entfielen somit 20,4 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Vorjahr: 19,6). „In keinem anderen westdeutschen Bundesland wurden mehr Arbeitsunfähigkeitstage je Beschäftigten gezählt“, sagt Kleis. Insgesamt kamen über 1,1 Million Arbeitsunfähigkeitstage im Saarland zusammen.
Der Krankenstand lag im Saarland bei 5,6 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent). Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 56 arbeitsunfähig gemeldet waren. Häufigste Gründe für die Fehlzeiten saarländischer Beschäftigter waren psychische Störungen (21,4 Prozent, Bund: 18,8 Prozent), Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (20,9 Prozent, Bund: 22,1 Prozent), Atemwegserkrankungen (13,6 Prozent, Bund: 14,7 Prozent) und Verletzungen (11,8 Prozent, Bund: 11,7 Prozent).
Erschreckend: In keinem anderen Bundesland gibt es mehr junge Menschen, die an mindestens einem der für Blutkreislauf-Krankheiten bekannten Risikofaktoren Bluthochdruck, Diabetes oder Fettstoffwechselstörung leiden. Im Saarland betrifft das 6,9 Prozent der 16- bis 30-Jährigen. Zum Vergleich: Bundesweit sind es nur 4,8 Prozent und in Bremen lediglich 3,4 Prozent.