85 % der befragten Besucher bewerten die diesjährige Internationale Saarmesse 2016 mit gut bis sehr gut.
Von Sabrina Klotchkova / Internationale Saarmesse
Sowohl Aussteller als auch Veranstalter ziehen eine – in Summe – positive Bilanz zur 67. Ausgabe der Internationalen Saarmesse im MesseZentrum am Schanzenberg.
Die Diskussion um die Zukunft der saarländischen Messelandschaft trug wesentlich zum Stimmungsbild von Besuchern und Ausstellern bei. Ein negativer Einfluss auf Interesse und Kaufverhalten war jedoch nicht zu erkennen.
Besucherstrom und Messewetter zeigten sich ausgesprochen wechselhaft auf der 67. Internationalen Saarmesse. In der Zeit vom 9. bis 17. April 2016 fanden zwar weniger Besucher als im Vorjahr den Weg in die 13 Messehallen und auf die Ausstellungsflächen im Freigelände, allerdings verzeichneten die Aussteller höherpreisiger Produkte wie Möbel, Fahrzeuge und Anbieter im Baubereich eine gesteigerte Besucherqualität. „Viele Aussteller von Qualitätsprodukten berichten von soliden Umsätzen und intensiven Kontakten. Das lässt auf ein gutes Messenachgeschäft hoffen“, berichtet die Projektleitung.
Lediglich Anbieter von Mitnahmeprodukten zeigten sich, durch die sehr wechselhaften Besucherströme, besonders an den Werktagen, nicht durchweg zufrieden. Auf der Sonderfläche Digital Home waren Systeme zur Einbruchsprävention die am stärksten nachgefragten Produkte. Regen Anklang fand auch der Gemeinschaftsstand des saarländischen Handwerks mit Live-Vorführungen verschiedener Gewerke und Fachvorträgen. In der Eventhalle waren das vielfältige Kinderprogramm und Wirtschaftsforen, wie bspw. der 1. Marketing Kongress Saar, besonders gut besucht. Die Sonderschau „500 Jahre Reinheitsgebot“ erfreute sicher großer Beliebtheit und überraschte das Publikum mit seiner ausgeprägten Vielfalt an Information und Produkten aus der saarländischen Bierlandschaft. Die beteiligten Brauereien nutzten die Plattform, um sich untereinander auszutauschen.
Neben kritischen Stimmen zur Infrastruktur, bewertete eine deutliche Mehrheit der Besucher (ca. 85 %), die an der Befragung zur diesjährigen Saarmesse teilnahmen, die Internationale Saarmesse 2016 insgesamt mit gut bis sehr gut.
Derzeit werden Konzepte für Messen und Ausstellungen an anderen Standorten erarbeitet, da das Gelände am Schanzenberg ab 2017 voraussichtlich nicht mehr genutzt wird. Erste Aussagen zur neugestalteten Messelandschaft sollen bis Mitte dieses Jahres getroffen werden.
fotos. Internationale Saarmesse
Dies ist eine redaktionell unbearbeidete Pressemitteilung der Internationale Saarmesse
Anmerkung Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: „Werden Saarmesse in neuem Format als Schaufenster der Saar-Wirtschaft fortführen – Brauchen breite Allianz in Landesregierung für Messestandort“
Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat am Abschlusstag der 67. Internationalen Saarmesse erneut die Bedeutung einer Neuausrichtung des saarländischen Messe- und Kongressstandortes unterstrichen und eine breite Allianz in der Landesregierung gefordert. Der Saar-Wirtschaft solle auch 2017 ein Schaufenster in Saarbrücken geboten werden.
„Die Landeshauptstadt weiß um die Bedeutung des Messestandortes Saarbrücken und insbesondere der Internationalen Saarmesse als Schaufenster der Saarwirtschaft. Deshalb haben wir 2012 Verantwortung für die in Schieflage geratene private Messegesellschaft gezeigt, sie übernommen und vor der Insolvenz gerettet“, sagte Britz. Der weitere Messebetrieb in der heutigen Form am Schanzenberg würde den städtischen Haushalt pro Jahr mit 800.000 Euro belasten, ein nicht zu stemmender Kraftakt für eine Stadt in Haushaltsnotlage.
Die diesjährige Internationale Saarmesse werde daher die letzte am heutigen Standort Schanzenberg sein. Die Marke Saarmesse sei aber zu wertvoll, um aufgegeben zu werden. „Wir arbeiten an neuen Konzepten und werden auch 2017 der Saar-Wirtschaft ein Schaufenster bieten. Bei der weiteren Entwicklung der Saarmesse werden wir einen besonderen Fokus auf die saarländische Handwerkerschaft legen. Wir wollen die Bedürfnisse der langjährigen Aussteller berücksichtigen. Daher haben wir bereits Gespräche mit dem Ausstellerbeirat geführt und werden diesen Dialog vertieft fortsetzen“, sagte Britz. Eine Messe lebe auch von ihren Besucherinnen und Besuchern, sie seien ebenfalls befragt worden. Diese Ergebnisse fließen auch in die Neukonzeption ein.
Britz: „Es kann aber dauerhaft nicht alleinige Aufgabe einer Kommune sein, das Schaufenster der gesamten Saar-Wirtschaft als wesentliches Instrument der Wirtschaftsförderung zu organisieren und zu finanzieren. Deshalb brauchen wir nach Jahren des Zögerns nun auch eine breite Allianz in der Landesregierung, die sich gemeinsam mit uns für den Messestandort bekennt. Die Stimmung unter den Ausstellern ist inzwischen verständlicherweise unruhig. Auch sie erwarten klare Botschaften, wie es grundsätzlich weitergehen wird.“
Das Land wisse seit Jahren aufgrund gemeinsam mit der Stadt finanzierter Studien, dass die Zukunft des Kongress- und Messewesens in kleineren Fachmessen und Kongress-Messen mit klar definierten Produktsegmenten und spezialisierten Themenbereichen liege. „Jetzt müssen wir das gemeinsam umsetzen. Wir brauchen ein klares und einheitliches Bekenntnis in der Landesregierung und eine schnelle Entscheidung, diesen Weg mit uns zu gehen“, sagte Britz.