Preisträgerschulen helfen Lehrkräften an besonders geforderten Standorten.
Gerade für Schulen in Ballungsgebieten sind die Herausforderungen in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Für einige waren die Belastungen so groß, dass sie im Bildungsministerium um Unterstützung gebeten haben. Neben Entlastungen wie zusätzliche Lehrerwochenstunden, kleinere Klassen und der Zuweisung von Integrationshelferinnen und Integrationshelfern und Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern haben Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten nun ein nachhaltiges Konzept für diese Schulen entwickelt und hochkarätige Partner gewinnen können.
Das Projekt „Schulen stark machen!“ startet mit sechs Grundschulen und sechs Gemeinschaftsschulen und wird Standorte mit besonderen Herausforderungen gezielt unterstützen. Ziel ist es, dass die Schulen mit ihrem jeweiligen schulischen Alltag besser umgehen lernen und sich erfolgreich weiterentwickeln können.
„Für mich ist es eine große Stärke unserer Lehrerinnen und Lehrer, dass sie angesichts der manchmal schwierigen Rahmenbedingungen nicht resignieren und sagen: ‚So ist das halt.‘ Im Gegenteil: Sie haben den Anspruch, die größer gewordene Heterogenität, den Umgang mit der hohen Anzahl von Schülerinnen und Schülern ohne ausreichende Deutschkenntnisse, die zunehmenden kulturelle Diversität in ihren Schulen, aber auch den Umgang mit dem extrem schwierigen Verhalten von Schülerinnen und Schülern zu bewältigen, ohne die individuelle Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler aus dem Blick zu verlieren. Diese Schulen werden Gewinner sein“, sagt Bildungsminister Ulrich Commerçon.
Das entsprechende Coaching übernehmen unter anderem erfahrene Expertinnen und Experten aus erfolgreichen Schulen mit ähnlichen Kontexten, die mittlerweile zum Teil von der Deutschen Schulakademie für ihre Konzepte ausgezeichnet worden sind. Der Aufbau von Kooperationsstrukturen und multiprofessioneller Teams mit externen Partnern wird im Mittelpunkt stehen. Die Deutsche Schulakademie steht darüber hinaus beratend zu Verfügung. Von den Erfahrungen der nun ausgewählten Projektschulen sollen dann alle saarländischen Schulen profitieren können. Geplant ist der Aufbau eines Berater- und Instrumentenpools, auf das die Schulen bei Bedarf zurückgreifen können.
Ziel des Projektes ist es, alle Handlungsfelder der Schulen zu durchdringen, sei es beim
• Personal (durch Fortbildungen, Coaching, Hospitationen an anderen Schulen, kollegiale Hospitationen),
• Organisation (durch Teamentwicklung, Kooperationskultur, Leitungsstrukturen, Systemzeiten, multiprofessionelle Teams unterstützt durch Schulpsycholog_innen und Sozialarbeiter_innen),
• Schulkultur (durch Demokratieerziehung, Werteerziehung, Partizipation, Elternarbeit, kulturelle Projekte, soziale Projekte) und
• Unterricht (durch Individualisierung, Rhythmisierung, Projektunterricht, kooperatives Lernen, kompetenz- und leistungsorientierte Feedbackkultur).
Das Ministerium für Bildung und Kultur (MBK) und das Landesinstitut für Pädagogik und Medien werden die Schulen standortspezifisch in ihrer Schul- und Unterrichtsarbeit unterstützen, sei es zum Beispiel durch die Bereitstellung von Systemzeit für Leitungs- und Steuerungsaufgaben, für Schul- und Unterrichtsentwicklung oder für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler.
Für „Schulen stark machen!“ stellt das MBK Mittel in Höhe von zirka 700.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Mit den Projekterfahrungen sollen weitere sozial induzierte, bedarfsgerechte und standortortspezifische Ressourcenzuweisungen aufgestellt werden.
Für das Projekt haben sich diese zwölf Schulen mit einem Schulkonferenzbeschluss entschieden. Los geht es nach den Osterferien.
• GS Kirchberg, Saarbrücken
• GS Wallenbaum, Saarbrücken
• GS Bergstraße, Völklingen
• GS Weyersberg, Saarbrücken
• GS Bachschule, Neunkirchen
• GS St. Michael, Lebach
• GemS Neunkirchen Stadtmitte
• GemS Ludwigspark, Saarbrücken
• GemS Bruchwiese, Saarbrücken
• GemS Kleinblittersdorf, Saarbrücken
• GemS Hermann Neuberger, Völklingen
• GemS Theeltalschule, Lebach
text.Ministerium für Bildung und Kultur
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red.zbs