Feuerwehr kann Entwarnung geben
Furpach. Spaziergänger wähnten am Sonntagnachmittag, 20. Januar das neue Schwanenpaar auf dem zugefrorenen Furpacher Gutsweiher in Not und alarmierten die Feuerwehr. Sie befürchteten das beide Schwäne bei den herrschenden Minusgraden auf der Eisfläche festgefroren wären. Schnell konnten die ausgerückten Feuerwehrleute Entwarnung geben: Beide Schwäne hatten sich nur zum Ruhen auf der Eisfläche niedergelassen und waren wohlauf.
Viele Spaziergänger waren am Sonntag im den Gutsweiher umgebenden Park unterwegs und hatten auch die beiden erst vor kurzem auf dem Weiher ausgesetzten Schwäne im Blick. Weil beide Schwäne lange Zeit fast regungslos auf der kalten Eisfläche des Weihers saßen, nahmen sie an die Tiere könnten festgefroren und in Not sein. Um 16:30 Uhr alarmierte die Leitstelle nach einem Notruf den Löschbezirk Furpach der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen zur Tierrettung. Kurz darauf rückten acht Feuerwehrmänner mit einem Löschfahrzeug und dem Rettungsboot im Schlepptau an den Gutsweiher aus. Nur wenige Augenblicke nach dem Eintreffen des Löschfahrzeuges am Weiher erhob sich zunächst der erste Schwan und lief langsam über die Eisfläche weg, bevor auch der zweite Schwan sich erhob und ungerührt der zu ihrer Hilfe angerückten Feuerwehrleute davonlief. Entgegen der Befürchtungen vieler Spaziergänger, die interessiert den Feuerwehreinsatz beobachteten, waren die Schwäne wohlauf und nicht festgefroren. Sie hatten sich wohl nur ruhig niedergelassen, um im kalten und nahrungsarmen Winter Kraft zu sparen.
In Rücksprache mit dem Heimatverein Furpach, der sich um das Schwanenpaar kümmert, wurde eine kleine Fläche des Weihers am Ufer für die Schwäne wieder eisfrei gemacht. Dazu stieg ein Feuerwehrmann, gekleidet in eine wasserdichte Wathose, in das eiskalte Nass des Weihers, zertrümmerte mit einem schweren Einreißhaken das Eis und schob die herausgebrochenen Eisschollen beiseite. Die so geschaffene Öffnung erleichtert den Schwänen unter anderem die Nahrungssuche.
„In der Regel frieren Wasservögel, wie Schwäne oder auch Enten, nicht auf dem Eis fest. Über ein spezielles Netz aus Blutgefäßen können diese Vögel ihre Körpertemperatur wie mit einem Wärmetauscher regulieren und mal kälteres oder wärmeres Blut in die Füße leiten“, kann Feuerwehrsprecher Christopher Benkert informieren und Entwarnung geben. So gelingt es den Schwänen und Enten effektiv das Festfrieren und gleichzeitig auch ein Durchbrechen durch die Eisdecke zu verhindern. Zusätzlich fetten die Tiere ihr über den wärmenden Daunen liegendes Deckgefieder mit einem Sekret aus ihrer Bürzeldrüse ein, welches sie weiter vor Nässe sowie Kälte schützt. „Lediglich bei kranken und geschwächten Vögeln droht die Gefahr des Festfrierens“, so Benkert weiter. Trotz des ausgefeilten Schutzes vor der kalten Witterung müssen die Vögel im Winter Energie sparen und lassen sich aus diesem Grund teilweise fast regungslos zum Ruhen nieder.
Noch keine Stunde nach Alarm konnten die acht ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus Furpach ihren sonntäglichen Einsatz wieder beenden und einrücken.
text/foto.Christopher Benkert feuerwehr neunkirchen
red.zbs