Unfallfahrzeuge löste automatischen eCall-Notruf aus und verständigte dadurch die Einsatzkräfte selbstständig.
Neunkirchen. Zwei Schwerverletzte sind die traurige Bilanz eines Verkehrsunfalls auf dem Boxbergweg, zu dem die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen am Montagnachmittag, 4. Mai nach einem vom Unfallfahrzeug selbst ausgelösten eCall-Notruf ausrücken musste. Eine dritte in den Unfall verwickelte Person hatte großes Glück und blieb gänzlich unverletzt.
Ein 29 Jahre alter Mann war am Montagnachmittag zusammen mit einer 26-jährigen Beifahrerin in einem schwarzen Mercedes-Benz GLE-Geländewagen auf dem Boxbergweg stadtauswärts unterwegs. Kurz nach 13 Uhr verlor der junge Mann mit dem SUV auf dem abschüssigen Streckenabschnitt zwischen den Einmündungen Am Wrangelflöz und Grubenstraße aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über das schwere Fahrzeug und geriet mehrfach in den Straßengraben. Der entgegenkommende Fahrer eines kleinen Hyundai i30 sah den ihm entgegenschleudernden Mercedes gerade noch rechtzeitig und stoppte direkt sein Fahrzeug. Die Kollision mit dem Mercedes konnte er trotz der schnellen und geistesgegenwärtigen Reaktion nicht ganz verhindern. Mit dem Heck auf der Motorhaube des Hyundai kam der Mercedes nach mehreren hundert Metern zum Stillstand. Während der Hyundai-Fahrer gänzlich unverletzt blieb und mit dem Schrecken davonkam, zogen sich der Fahrer und seine Beifahrerin aus dem Mercedes schwerste Verletzungen zu. Eingeklemmt wurden sie in dem zerstörten Wrack ihres Mercedes nicht und konnten das Wrack noch vor Eintreffen der Hilfskräfte verlassen. Das schwere Unfallereignis löste in dem Mercedes nicht nur zahlreiche Airbags zum Schutz der beiden Insassen, sondern auch einen e-Call genannten automatisierten Notruf aus.
Von der Mercedes-Notrufzentrale über den Unfall informiert löste die Saarbrücker Integrierte Leitstelle um 13:11 Uhr Alarm für die Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen sowie mehrere Rettungswagen und einen Notarzt aus. Von zwei Seiten aus, aus Richtung Innenstadt und von der Grubenstraße her näherten sich die Einsatzkräfte der Unfallstelle und nahmen sie gewissermaßen in die Zange. Von der Innenstadt her kündigte sich den Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst die Unfallstelle durch ein ausgedehntes Trümmerfeld an. Über mehrere hundert Meter lagen Fahrzeugteile, Erde und Gras aus der Böschung auf dem Boxbergweg. Als sie an der Einsatzstelle eintrafen wurde sich bereits um die beiden Schwerverletzten gekümmert. Ein Krankentransportwagen eines privaten Rettungsdienstes war kurz nach dem Unfall in den Boxbergweg eingebogen. Seine Besatzung übernahm die Erstversorgung der Verletzten bis zum Eintreffen weiterer Rettungswagen und des Notarztes. Der Rettungsdienst versorgte beide Verletzte vor Ort und transportierte sie anschließend mit Rettungswagen in nahe Krankenhäuser zur weiteren Behandlung. Die Feuerwehr sicherte die beiden Unfallwracks, klemmte in ihnen Batterien ab und kümmerte sich um den Brandschutz vor Ort. Später half sie noch bei der Reinigung der Fahrbahn und der Bergung der Unfallfahrzeuge.
Gegen 15 Uhr konnte die Feuerwehr ihren Einsatz im Boxbergweg beenden. Vor Ort im Einsatz war letztlich nur der Löschbezirk Neunkirchen-Innenstadt. Weil anders als in der ersten Meldung keine Personen mehr in den Wracks eingeklemmt waren, konnte der Löschbezirk Wiebelskirchen noch auf der Anfahrt kehrtmachen. Von der Rettungswache von ASB und Feuerwehr Neunkirchen rückten zwei Rettungswagen sowie ein dritter von der DRK-Wache in Ottweiler aus. Auch das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuerwehr Neunkirchen fuhr die Unfallstelle im Boxbergweg an. Die Besatzungen mehrerer Streifenwagen der Polizei Neunkirchen sperrten für die Dauer des Einsatzes nicht nur den Boxbergweg für den Verkehr, sondern nahmen auch Ermittlungen zur Unfallursache auf.
text.Christopher Benkert (Feuerwehr Neunkirchen)
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