Aktion gegen Dreck und Müllsünder.
Die Saarbrücker Zeitung schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, die Deutsche Bahn investiere „über 70.000 € jährlich Reinigungskosten in die Bahnhöfe im Landkreis Neunkirchen“. Nun, 70.000 € jährlich hört sich erstmal nach viel an – aber wir haben mit dem Neunkircher Hauptbahnhof nach Saarbrücken den größten Verteilerbahnhof der Region, der u.a. das gesamte Sankt Wendeler Land anschließt, und darüber hinaus mit Wellesweiler und Wiebelskirchen zwei weitere Haltepunkte im Stadtgebiet.
Hinzu kommen mit Ottweiler, Schiffweiler, Landesweiler-Reden, Wemmetsweiler, Merchweiler, Gennweiler, Illingen, Wustweiler, Dirmingen, Eppelborn und Bubach 11 weitere Haltepunkte im Landkreis. 14 Stationen, davon ein Hauptbahnhof – da relativiert sich der Betrag schon. Sauberkeit ist eben nicht umsonst zu haben, und eine ordentliche und faire Bezahlung der Menschen, die anderer Leute Dreck wegräumen, ist für uns unabdingbar!
Hier sieht man deutlich die Kehrseiten der Privatisierung des öffentlichen Personenverkehrs. Übersehen wird dabei gern, dass sich die Kreisstadt Neunkirchen bereits seit Jahren über ihre eigentliche Verpflichtung hinaus in der Sicherheitspartnerschaft mit der Bahn und der Bundespolizei für eine Attraktivierung der städtischen Haltestellen, insbesondere des Hauptbahnhofs, einsetzt – welche dieser wahrlich nötig hat. Andere Kommunen tun trotz Finanznot Ähnliches, z.B. Ottweiler, das sogar das Empfangsgebäude von der Bahn kaufte, nur die Gleise sind noch in Obhut der Bahn und der einst stolze Bahnhof der Residenzstadt nur noch ein Haltepunkt.
So bestreift mittlerweile der kommunale Ordnungsdienst auch das Bahnhofsgebäude und die Stadt kümmert sich in vertretbarem Rahmen um die Toiletten – aber schon das ist eigentlich nicht vermittelbar, denn Eigentümer des Gebäudes ist die Bahn!
Wir fordern die Bahn auf, sich hier ihrer Verantwortung mehr als bisher bewußt zu sein und sich finanziell wie substantiell deutlich stärker zu engagieren. Das Bild vieler Reisender von der Stadt bzw. der Gemeinde, die sie besuchen, wird geprägt vom Zustand ihres Ankunftsortes. Nicht umsonst sagt man: „Man bekommt nie eine zweite Chance, einen guten ersten Eindruck zu machen!“
text.SPD-Stadtratsfraktion Neunkirchen
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red.zbs