Nach Explosion einer Handgranate in Saarbrücken -Polizei sucht Zeugen
Von Landespolizei Saarbrücken
Saarbrücken. Nach der Auseinandersetzung zwischen Angehörigen zweier Gruppierungen aus dem Rockermilieu am vergangenen Montagabend (01.08.2016) und den daran anschließenden polizeilichen Maßnahmen am gestrigen Dienstag (02.08.2016) in Saarbrücken explodierte vor einem Shisha-Café in der Saarbrücker Eisenbahnstraße heute Nacht (03.08.2016) gegen 03:45 Uhr eine Handgranate. Personen wurde dabei nicht verletzt, es entstand aber erheblicher Sachschaden.
Zeugen beobachteten ein Fahrzeug, möglicherweise einen grauen Mercedes, der vor dem Café vorgefahren war. Kurz danach war eine Explosion zu vernehmen, durch die die Frontscheibe der Cafés sowie Teile der Inneneinrichtung zerstört wurdenSachdienliche Hinweise an den Kriminaldauerdienst des Landespolizeipräsidiums unter der Rufnummer 0681/962-2133.
Mit mehr als 130 Einsatzkräften verhinderte die saarländische Polizei im Verlauf des gestrigen Tages (Dienstag, 02.08.2016) ein erneutes Aufeinandertreffen der rivalisierenden Gruppierungen „Osmanen Germania“ und „Bahoz“ in Saarbrücken.
Bereits am Montagabend (01.08.2016) kam es gegen 21.50 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppierungen vor einem Restaurant am Marktplatz in Saarbrücken – Dudweiler. Hierbei wurde ein 26 Jahre alter Mann aus dem Regionalverband Saarbrücken am Kopf verletzt.
Nach den bisherigen Erkenntnissen hielt sich das Opfer zusammen mit Bekannten in dem Restaurant auf. Als der Mann sich mit zwei Begleitern vor die Tür begab, wurden sie nach ihren Angaben von einer etwa 15 bis 20 Männern starken Gruppe, zum Teil bewaffnet mit Baseballschlägern, angegriffen. Der 26-Jährige erlitt eine Kopfverletzung, die stationär behandelt werden musste. Während der Tat soll es nach Zeugenaussagen auch zur Abgabe von zwei Schüssen gekommen sein.
Die Täter flüchteten mit verschiedenen Fahrzeugen vom Tatort. Die Polizei, die sehr schnell mit 30 Beamten vor Ort war, kontrollierte im Rahmen der Fahndung mehrere Fahrzeuge und deren Insassen, denen aber eine Täterschaft nicht nachzuweisen war. Die über den ganzen Tag andauernden Umfeldermittlungen ergaben, dass das Opfer der Rockergruppierung „Osman Germania“ zuzurechnen ist. Auch konnte am Tatort eine Patronenhülse aufgefunden werden, die höchstwahrscheinlich aus einer scharfen Waffe (Pistole/Revolver) stammt.
Daneben verdichteten sich die Hinweise darauf, dass die Angreifer der rockerähnlichen Gruppierung „Bahoz“ zuzurechnen sind. Im Rahmen eines länderübergreifenden Informationsaustauschs wurde bekannt, dass Mitglieder der „Bahoz“ sich möglicherweise in Richtung Saarland begeben wollen.
Beim Landespolizeipräsidium (LPP) Saarland wurde mit einem starken Kräfteansatz (ca. 130 Beamte) den ganzen Nachmittag über Aufklärung im Regionalverband als auch auf den Einfahrtsstraßen ins Saarland betrieben. Die Beamten kontrollierten eine Vielzahl von Pkw und deren Insassen, von denen etliche den „Bahoz“ zuzurechnen sind. Es wurden Platzverweise für die Landeshauptstadt Saarbrücken und Homburg ausgesprochen.
Daneben führten die Ermittler in der Innenstadt von Saarbrücken in einem Shisha Café, in dem eine Vielzahl von Angehörigen der „Bahoz“ Gruppierung vermutet wurde, eine Razzia durch. Dabei stellten die Beamten bei acht Personen, die der Szene zugerechnet werden, Personalien fest.Alle Maßnahmen der Polizei sind darauf angelegt, ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen zu verhindern und Erkenntnisse zu der Straftat vom Montagabend (Verdacht des schweren Landfriedensbruchs) bezüglich Täter und Tatwaffen zu gewinnen.
Noch während der am gestrigen Dienstag laufenden Razzia in dem jetzt von der Explosion betroffenen Shisha-Café in der Eisenbahnstraße griffen gegen 20:15 Uhr mehrere Männer in einem Shisha-Café in der Dudweiler Straße in Saarbrücken einen 19-Jährigen an. Der in Saarbrücken wohnhafte Mann, der ersten Erkenntnissen nach den „Osmanen Germania“ angehört, wurde durch Schläge verletzt. Spezialkräfte nahmen kurz darauf elf Personen zwischen 19 und 28 Jahren, die alle der Gruppierung der „Bahoz“ zugerechnet werden, noch in unmittelbarer Tatortnähe nach kurzer Verfolgung vorläufig fest. Sie alle befinden sich nach erfolgter Identitätsfeststellung mittlerweile wieder auf freiem Fuß.
Die Ermittlungen dauern an.
fotos.zbs.hk.
Dies ist eine redaktionell unbearbeidete Pressemitteilung der Landespolizei Saarbrücken.