Polizeiinspektion St. Wendel stellt Kriminalitätsstatistik 2014 vor
Von PI St.Wendel
Trotz schwieriger gewordener Rahmenbedingungen ist es der Polizei im Landkreis St. Wendel zusammen mit allen Netzwerkpartnern erneut gelungen, den Status als sicherster Landkreis im Saarland zu halten.
Demnach wurden im gesamten Landkreis St. Wendel im zurückliegenden Jahr 3.633 von saarlandweit rund 75.700 Straftaten gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr 2013 mit 3.535 Taten ist dies zwar eine leichte Steigerung um 98 Fälle, jedoch immer noch ein Wert, der deutlich unter dem 10-Jahres-Mittel von 3.936 Fällen liegt.
Mit dieser Entwicklung korrespondiert auch die vergleichende Betrachtung aller saarländischen Landkreise: Hier steht mit über 45% aller im Saarland begangenen Delikte unverändert der Regionalverband Saarbrücken an der Spitze, gefolgt von den Landkreisen Saarlouis (18,9 %), Saarpfalz (11,7 %), Neunkirchen (10,7 %) und Merzig-Wadern mit 7,3%. Am unteren Ende der Skala findet sich erfreulicher Weise erneut der Landkreis St. Wendel mit „nur“ 4,8 % (2013: 4,9 %) aller im Saarland begangenen Taten.
Dazu Polizeirat Martin Walter: „Insgesamt zeigt die Kriminalstatistik für das zurückliegende Jahr 2014 für die hiesige Region einen positiven Trend. So ist es insbesondere gelungen, in nahezu allen höherwertigen Deliktsbereichen respektable Aufklärungsquoten zu erzielen. Wesentlich dazu beigetragen hat nach meiner Überzeugung die derzeit stimmige Organisation der Kriminalitätsbekämpfung, mit der vor allem auch auch in der Dezentralen ein hohes Maß an Fachkompetenz bereitgestellt wird.“
In diesem Zusammenhang gilt es festzustellen, dass seit dem Jahre 2012 alle Delikte der sog. mittleren Kriminalität zentral im regionalisierten Kriminaldienst am Standort St. Wendel bearbeitet werden, während für Fälle der einfachen bzw. lokalen Kriminalität die örtlichen Ermittlungs- und Servicedienste der im Landkreis ansässigen Inspektionen St. Wendel und Nohfelden-Türkismühle zuständig sind.
Im Bereich der mittleren Kriminalität spielt insbesondere die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls eine herausragende Rolle. Wie bereits berichtet, stieg die Zahl der Einbrüche im zurückliegenden Jahr landesweit um rund 18 % auf 2.485 Fälle. Dies hatte zur Folge, dass die saarländische Polizei dieses Thema zu einem strategischen Schwerpunkt erklärt und sowohl dezentrale als auch zentrale Bekämpfungsansätze entwickelt hat.
Während auf zentraler Ebene des Landespolizeipräsidiums insbesondere organisierte und bandenmäßig strukturierte Begehungsweisen mit zumeist überörtlich agierenden Tätern bearbeitet werden, verbleibt die Zuständigkeit für alle Einbrüche unterhalb dieser Schwelle regelmäßig bei den landesweit 9 regionalisierten Kriminaldiensten. Nicht zuletzt durch eine professionelle Tatort- und Ermittlungsarbeit vor Ort ist es im Landkreis St. Wendel gelungen, die Zahl der Wohnungseinbrüche auf insgesamt 102 Fälle (darunter 56 Versuche) einzudämmen.
Inspektionsleiter Martin Walter: „Gerade in diesem Deliktsbereich, der das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung in erheblichem Maße negativ beeinträchtigt, haben wir es geschafft, durch hohes Engagement – dazu zählen beispielsweise verstärkte Präsenzstreifen und Kontrolltätigkeiten im Rahmen eines landesweit abgestimmten Konzeptes – die Zahlen vergleichsweise niedrig zu halten. Auch dürfte sich ausgezahlt haben, dass im Verbund u. a. mit den Seniorensicherheitsberatern diverse Informationsveranstaltungen zum Thema Einbruchsschutz durchgeführt wurden.“
Erfreulich ist auch, dass die im Bezugsjahr 2013 deutlich angestiegene Zahl der Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte von damals 24 auf 8 Taten im Jahre 2014 abgenommen hat. Zunahmen gab es hingegen vor allem im Bereich der einfachen Diebstahlsdelikte (im Vergleich zum Vorjahr: plus 112 auf jetzt 886 Fälle), wozu all jene Diebstahlshandlungen zählen, bei denen keine besonderen Sicherungsmechanismen
überwunden werden müssen. An „Straftaten gegen das Leben“ musste im vergangenen Jahr trauriger Weise 1 Tat verzeichnet werden, wobei es sich nach zwischenzeitlich vorliegendem Ermittlungsergebnis um eine sog. erweiterte Selbsttötung in einer partnerschaftlichen
Beziehung handelte.
Betrachtet man sich die Tatverdächtigenstruktur des Jahres 2014, so sind die Trendaussagen des Vorjahres unverändert richtig: Den mit Abstand größten Anteil bildet nach wie vor die Gruppe der Erwachsenen mit 1.154 Tatverdächtigen (2013: 1.141), gefolgt von der Gruppe der Heranwachsenden, in der sich insgesamt 141 Tatverdächtige (2013:163) befinden. 2014 wurden 34 Kinder als Tatverdächtige erfasst (2013: 32), den restlichen Kreis der in Erscheinung getretenen Tatverdächtigen bildet die Gruppe der Jugendlichen mit 133 (2013: 152).
Inspektionsleiter Martin Walter dazu: „Die Entwicklung von 2006 bis 2014 lässt erkennen, dass quer durch alle v. g. Altersgruppen ein Rückgang an Tatverdächtigen zu beobachten ist, wobei die – nicht zuletzt demographisch begründeten – Rückgänge bei Kindern und Jugendlichen, in den letzten 9 Jahren durchgängig fallend, eine besondere Signifikanz aufweisen. Ebenso fällt auf, dass die Gruppe der Tatverdächtigen 60+ deutlich angewachsen ist: Waren es 2013 noch 106 Tatverdächtige in dieser Altersgruppe, so mussten hier im Jahr 2014 bereits 133 Tatverdächtige gezählt werden.“
Zur näheren Vorstellung und Erörterung der Kriminalstatistik 2014 bietet die Leitung der Polizeiinspektion St. Wendel allen kreisangehörigen Kommunen an, beginnend ab Mitte September d. J. in den jeweiligen Gremien Bericht zu erstatten und für Fragen zur Verfügung zu stehen. Betreffend die Gemeinden Oberthal, Nonnweiler, Nohfelden, Namborn und Freisen werden entsprechende Bereisungstermine gemeinsam mit den Verantwortlichen der örtlich zuständigen Dienststelle Nohfelden-Türkismühle wahrgenommen. Als Ansprechpartner für die Vereinbarung der Bereisungstermine steht ab sofort POK Volker Klos unter der Rufnummer (06851) 898-110 zur Verfügung.
Hintergrundinformationen zur PKS:
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (kurz: PKS) stellt immer nur einen Ausschnitt der Kriminalitätswirklichkeit dar, da in ihr nur das sog. Hellfeld, also die Gesamtheit der der Polizei bekannt gewordenen Straftaten, repräsentiert ist. Daneben bleiben etwa Staatsschutz- und Verkehrsdelikte in weiten Teilen außen vor und werden in gesonderten Statistiken gezählt. Ebenso wenig repräsentiert die PKS die tatsächliche Einsatzbelastung einer Dienststelle, die sowohl durch eigene Veranstaltungslagen als auch durch Kräftegestellungen auf Landesebene beeinflusst wird. Für den Bereich des Landkreises St. Wendel enthält sie die Summe all jener Delikte, die sich – ungeachtet von Bearbeitungszuständigkeiten – tatortmäßig hier ereignet haben.
Detailübersicht nach kreisangehörigen Kommunen:
Im Ranking der kreisangehörigen Kommunen stellt sich die Situation wie in nachfolgender Tabelle angegeben dar:
[RF = Rangfolgeposition, HZ = Häufigkeitszahl = Zahl der Straftaten, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner]