„Neue Wege in der Drogenpolitik diskutieren“
Sebastian Thul SPD-Landtagsabgeordneter
„Die Zahl der Drogentoten im Saarland steigt rapide an“, zeigt sich der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Thul besorgt über die aktuelle Entwicklung.
Im letzten Jahr war die Zahl der Drogenopfer so hoch wie seit 1992 nicht mehr. „Diese Entwicklung ist alarmierend und wir dürfen uns angesichts der steigenden Zahlen nicht wegducken. Wir müssen weiter in Aufklärung, Prävention und Hilfestellungen für Konsumenten investieren, statt sie in die Illegalität abzudrängen und das Problem in der Gesellschaft zu verdrängen.“
Thul weist auch darauf hin, dass im Saarland bereits hervorragende Drogenhilfe geleistet wird und nennt als Beispiele das Drogenhilfezentrum, das sich mit seiner professionellen Arbeit bewährt hat. „Allerdings müssen die Unterstützung des Hilfezentrums und die dortigen Angebote noch weiter ausgebaut werden. Der bisherige Weg, der in der Drogenpolitik eingeschlagen wurde, war angesichts der immer weiter steigenden Drogenopferzahlen, anscheinend nicht ausreichend. Wir müssen daher auch offen sein, neue Wege zu gehen und neue Instrumente zu finden, wie etwa die Initiative des Drug-Checking, die bereits unter anderem in Belgien, Frankreich, Spanien oder der Schweiz durchgeführt wird. Zentrale Leitlinien der Drogenpolitik müssen der Schutz der Gesundheit und Prävention sein. Vor einem halben Jahr hat das Sozialministerium im Sozialausschuss des Landtages bereits Lösungsansätze in der Drogenpolitik angekündigt. Die derzeitige Drogenstatistik sollte zum Anlass genommen werden, diese Pläne und Maßnahmen nun konkret vorzustellen.“