Ich schreibe dies als Privatperson.
Als Gründer der Stadiongesellschaft Ellenfeld (SGE) frage ich mich: Haben wir etwas falsch gemacht? Haben wir mit unserem Engagement für das Ellenfeld-Stadion jemandem wehgetan? Haben wir jemanden beleidigt? Haben wir den Verein geschädigt? Ich könnte noch mehrere Nächte darüber schlafen und werde keine Antwort finden. Die gemeinsame Presserklärung von Stadt und Borussia hinsichtlich des Ellenfeldes geht mir inhaltlich „unter die Gürtellinie“!
Warum behaupte ich das?
Die SGE hat sich aus Vereinsmitgliedern der Borussia rekrutiert und mit Einverständnis von Verein und Stadtverwaltung auf den Weg gemacht, Fördergelder für die Sanierung und Ertüchtigung des Ellenfeld-Stadions einzuwerben. Sie hat als logische Ergänzung zum Förderantrag der Stadt an das BMI (Neubau einer Dreifelderhalle) 5 Sanierungs-/Ertüchtigungsmaßnahmen definiert um das Stadion in eine sichere Zukunft zu führen. Dies alles immer unter Information und Koordination mit Stadt und Verein Borussia Neunkirchen.
Im Gegensatz zur Stadt, deren Anträge beim BMI in Berlin keine Berücksichtigung fanden, hatte es die SGE geschafft für die 5 Maßnahmen eine Mio. Euro einzuwerben aus der dann aus welchem Grund auch immer 2 Mio. wurden, die „für die Sanierung des historischen Ellenfeld-Stadions zur Verfügung gestellt werden“ sollten (so Minister Boullion in der SZ).
Dafür haben wir keinen Dank und auch keinen Applaus erwartet, allerdings auch keine Missachtung durch Verein und Stadtverwaltung verdient, wie es im obigen Artikel zum Ausdruck kommt. Wir sind Ehrenmänner, haben uns ehrenamtlich,immer mit Wissen von Verein und Stadt für das Ellenfeld-Stadion eingesetzt und waren erfolgreich. Die Behauptung, dass wir kein Mandat für das Einwerben von Fördermittel hatten ist schlicht und einfach falsch, um andere Adjektive wäre ich nicht verlegen.
Seit nunmehr fast 2 Jahren besteht die 2. Mio. Zusage. Bis heute ist im Stadion nichts passiert, außer Aussagen über Abrisspläne von Block 5, die wieder dementiert wurden und die Aussicht auf eine Rasenerneuerung, bei der man hoffentlich nicht die Beregnungsanlage vergisst. Sanierungsmaßnahmen für das Stadion werden nicht geplant, die dringende Betonschadstellensanierung der Spieserkurve überhaupt nicht in Erwägung gezogen.
Es stellt sich also die Frage, was bleibt an Sanierung außer Hallenabriss und Neubau der Funktionsräume für das eigentliche Stadion übrig?
Die Antwort heißt: Nichts!
Oder war das von vorneherein der Plan?
Hoch lebe Eisen und unser Ellenfeld, mehr als nur ein Stadion!
Prof. Dr. Jens Kelm
Mitglied der Borussia