Ungewöhnliche Weihnachtspost auf dem Weg zur Staatskanzlei

Mehr als 500 Wunschzettel an Ministerpräsidentin Frau Kramp-Karrenbauer überreicht. Ungewöhnliche Weihnachtspost auf dem Weg zur Staatskanzlei

Am 9. Dezember überreichte eine Delegation von G9-Weihnachtswichteln in der Staatskanzlei mehr als 500 Wunschzettel feierlich an die Ministerpräsidentin Frau Kramp-Karrenbauer.
Diese wichtigen Briefe von Schülern aus dem ganzen Saarland, die in nur zwei Wochen gesammelt wurden, beinhalten durchweg den gleichen Wunsch: Alle Schüler wünschen sich mehr Zeit. Mehr Zeit, um das Gymnasium zu besuchen und die dort erwartete Leistung zu erbringen – aber auch mehr Zeit zum Leben.
Der Weihnachtsmann, der Frau Kramp Karrenbauer die dicken Briefordner und Pakete übergab, zeigte sich dabei sehr verwundert: „Normalerweise wünschen sich die Kinder von ihm Dinge, wie Spielzeug, Baukästen, Bücher und manche auch noch Smartphones“, berichtete er. Dass sich so viele Schüler einfach nur mehr Zeit wünschen, stimmte ihn nachdenklich.
Auch Frau Katja Oltmanns von der G9-Jetzt-Initiative, die die Aktion unterstützte, zeigte sich betroffen und erinnerte ganz im Sinne von Michael Endes Klassiker „Momo“ daran, dass es ein Irrtum sei, zu denken, dass sich durch stetiges Tun Zeit einsparen lässt. Denn Zeit, die man verloren hat – insbesondere in der Jugend – sei unwiederbringlich verloren. Die Initiatorin dieser Aktion Frau Marion Demme-Zech war ebenfalls besorgt bei der Durchsicht der vielen Schülerbriefe: „Eines der Kinder wünschte sich, sich unter der Woche auch mal wieder mit Freunden treffen zu können.“ Sie stellte die Frage in den Raum, ob nicht einiges in der Schieflage sein muss, damit sich ein Schüler eine solche Selbstverständlichkeit wünschen muss.
Die jungen Engel und Sternenleser nutzten ebenfalls die Gelegenheit, Frau Kramp-Karrenbauer besonders wichtige und dringliche Wünsche vorzutragen. Viele Kinder baten um mehr Zeit für die Familie, für Kulturelles, für ihre Hobbies oder um Sport treiben zu können. Einer der Schüler würde gerne an seinem Baumhaus weiterarbeiten, ein anderer öfter mit seiner kleinen Schwester kuscheln. Ältere Schreiber hätten gerne mehr Zeit, um die Welt zu verstehen oder sich klar darüber zu werden, was sie aus ihrem Leben machen möchten.
Schließlich nahm Frau Kramp-Karrenbauer die G9-Weihnachtswunschzettel mit viel Verständnis für die Situation der Schüler entgegen und versprach, die Wünsche der Kinder ernst zu nehmen und diese wichtigen Briefe u. a. ihrem Bildungsministerium vorzulegen. Dies war ganz im Sinne des Weihnachtsmannes, der daran erinnerte: „Die Weihnachtswünsche von Kindern darf man nicht zu lange anstehen lassen – er spreche da aus Erfahrung.“
Die Möglichkeit selbst als wahlberechtigter Bürger seine Stimme für das Volksbegehren um G9 abzugeben, besteht noch bis zum 3. Januar 2018 im jeweilig zuständigen Bürgeramt. Viele Ämter richten über die Weihnachtstage und an Wochenenden Sonderöffnungszeiten ein.

text/fotos.G9-Jetzt-Initiative
red.zbs