Weihnachtszeit -Betrugszeit

Ältere Menschen im Fokus von Betrügern / Die Polizei gibt Tipps für Ihre Sicherheit.  Weihnachtszeit, Betrugszeit

Saarbrücken. Wegen der Corona-Pandemie wird Weihnachten 2020 ein anderes Fest sein als in den Jahren zuvor. Viele ältere Menschen bleiben zuhause und können an den Feiertagen nicht im bislang gewohnten Umfang Besuch empfangen. Umso wichtiger ist es zu seinen Angehörigen und Bekannten den Kontakt über Telefon und Internet zu halten. Leider machen sich dies auch Betrüger zu nutze. Die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen beschäftigen auch in der Weihnachtszeit Polizei und Justiz. Die unterschiedlichen Begehungsweisen werden dabei meist situationsangepasst vermengt, abgeändert und weiterentwickelt, sodass die Opfer immer weiter in die Irre geführt werden oder ihnen gar durch Androhungen vermeintlicher staatlicher Sanktionen Angst gemacht wird.

Solche Maschen sind beispielsweise:

– der „Falsche Polizeibeamte“, der am Telefon versucht, die meist lebensälteren Opfer dazu zu bewegen, Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände zu übergeben. Meistens wird behauptet, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und die Polizei müsse das Vermögen sichern, bevor die Einbrecher zu den Angerufenen kämen. Oft wird auch behauptet, in der Bank seien Komplizen der Einbrecher und deshalb müsse man sein Geld schnell dort abheben und der Polizei übergeben.

– der vermeintliche „Enkel“, der wegen eines vorgetäuschten finanziellen Engpasses oder in einer Notlage dringend Geld benötigt.

– der scheinbare Notar oder Rechtsanwalt, der behauptet, man habe einen hohen Geldbetrag, ein Auto oder eine Reise gewonnen. Vor Auszahlung oder Übergabe des Gewinnes sei jedoch eine Verwaltungsgebühr fällig.

– der „Schockanrufer“, der erklärt ein naher Verwandter sei verunglückt bzw. habe einen schweren Unfall erlitten und nun bräuchte er dringend Geld für eine Operation oder den Schadensausgleich.

Ganz wichtig: Die Polizei wird niemals Geld oder Wertsachen von Bürgern fordern!!

Neben diesen wohl bekanntesten Begehungsweisen gibt es viele Varianten der Telefonabzocke sowie Betrügereien an der Haustür, Bestellbetrug, Betrug an Geldautomaten, Kreditkartenbetrug und falsche Microsoft-Mitarbeiter. In der Corona-Pandemie sind neue Begehungsformen nicht auszuschließen, wie das Erschwindeln von Geldbeträgen wegen einer angeblichen COVID 19-Erkrankung oder das Ergaunern von Weihnachtsgeschenken in Form von Bargeld.

Die Polizei ersucht besonders Angehörige und Kontaktpersonen von Seniorinnen und Senioren, diese auf die Betrugsmaschen aufmerksam zu machen. In allen Fällen, nicht nur bei Erfolg der Täter, sollte die Polizei verständigt werden. Jeder Hinweis kann die Ermittlungen unterstützen und zur Überführung der Betrüger beitragen.

– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen.
– Legen Sie den Hörer auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
– Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
– Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie hierfür nicht die Rückruffunktion.
– Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!
– Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern.
– Zahlen Sie keine Gebühren bzw. wählen Sie keine gebührenpflichtigen Sonderrufnummern. Diese beginnen z.B. mit der Vorwahl: 099…, 0180…, 0137…
– Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon
– Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches.
– Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
– Sichern Sie sich ab, indem Sie einen angeblichen Vertragsabschluss widerrufen und wegen arglistiger Täuschung anfechten. Verbraucherzentralen bieten dazu Musterschreiben an.
– Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat ihre Kontoauszüge und Ihre Telefonrechnung.

Wenn Sie Opfer einer solchen Straftat wurden, wenden Sie sich an ihre örtlich zuständige Polizeidienststelle. Möchten Sie eine Beratung steht Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dezernats für Polizeiliche
Kriminalprävention und Opferschutz des Landespolizeipräsidiums unter der Rufnummer 0681/962-3535 gerne zur Verfügung.

Weitere Informationen zu dieser Thematik und Tipps für Ihre Sicherheit finden Sie unter www.polizei-beratung.de.

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