Zwei Brüder als mutige Lebensretter: Bei einem Wohnungsbrand in Dirmingen retteten sie Mutter und Großmutter aus der Brandwohnung
Dirmingen. Dramatische Szenen spielten sich in den frühen Morgenstunden des 06. Februar 2016 im Odenborner Forst ab.
Im Erdgeschoss des abseits im Wald gelegenen Wohnhauses war es zu einem Brand gekommen. Einer der Bewohner bemerkte das Feuer und informierte seinen Bruder und dessen Freundin im Dachgeschoss. Gemeinsam gelang es ihnen noch, die Mutter (66) und Großmutter (93) aus der völlig verqualmten Wohnung ins Freie zu retten und die Feuerwehr zu alarmieren. Eigene Löschversuche mit einem Feuerlöscher blieben erfolglos.
„Brand mit Menschenrettung“ stand auf den Funkmeldeempfängern der Feuerwehrleute aus Dirmingen, Eppelborn und Bubach-Calmesweiler bei der Alarmierung gegen 03:32 Uhr. Beim Eintreffen an der nur über eine schmale Zufahrtsstraße erreichbaren Einsatzstelle drang dichter Brandrauch aus den Fenstern des Gebäudes. Personen wurden zu diesem Zeitpunkt keine mehr in den Gebäude vermisst. Rettungssanitäter der Feuerwehr und eine Rettungswagenbesatzung übernahmen die Erstversorgung und Betreuung der beiden bewusstlosen Frauen, die von den Brüdern zusammen mit der Polizei auf die Terasse gebracht worden waren. Gleichzeitig drang ein Angriffstrupp unter Atemschutz in das Gebäude vor.
Da die Fenster dem Feuer stand gehalten hatten und das Feuer dadurch nur wenig Sauerstoff bekam, waren die vergleichsweise kleinen Flammen schnell gelöscht. Mit Überdrucklüftern wurde das Gebäude belüftet und die Einsatzstelle mehrfach mit der Wärmebildkamera kontrolliert, um versteckte Glutnester zu finden. Zum Teil musste dazu auch die Deckenverkleidung in der Küche entfernt werden. Zur Löschwasserversorgung konnte an der abgelegenen Einsatzstelle nicht auf Hydranten zugrückgegriffen werden. Das benötigte Wasser wurde deshalb aus einem Teich direkt vor dem Anwesen gepumpt.
Die beiden Frauen erlitten schwerste Rauchvergiftungen und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Für sie besteht Lebensgefahr. Die beiden Männer erlitten durch die Rettungsversuche eine leichte Rauchvergiftung und kamen zur weiteren Behandlung ebenfalls in Krankenhäuser. Hätten beide nicht so couragiert gehandelt, wäre für die beiden Damen wohl jede Hilfe zu spät gekommen.
Für einen Hund der Familie kam jede Hilfe zu spät: Er konnte nur noch tot aus den verqualmten Räumen geborgen werden. Insgesamt waren rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr, die Drehleitern aus Illingen und Lebach, der Gerätewagen Atemschutz aus Wiebelskirchen, der Einsatzleitwagen der Gemeinde Marpingen, drei Rettungswagen und ein Notarzt im Einsatz.
Die Brandursache ist noch unklar. Wahrscheinlich ist, dass das Feuer im Bereich der Küche ausgebrochen sein musste. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Das Wohnhaus ist durch den Brand und den Brandrauch im Moment unbewohnbar.
fotos.feuerwehr.eppelborn
Dies ist ein redaktionell unbearbeiteter Einsatzbericht der Feuerwehr Eppelborn.